Statement von Eduard Dubbers-Albrecht, Präses der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, zum Krieg in der Ukraine

„Der russische Einmarsch in die Ukraine ist verantwortungslos und verstößt eklatant gegen das Völkerrecht. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Sie gilt den Unternehmen vor Ort sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Diese Invasion wird erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen im Land Bremen und deren Beschäftigte haben. Noch sind die wirtschaftlichen Folgen insgesamt nicht absehbar. Sicher ist aber schon jetzt: Probleme werden sich in der Energieversorgung, durch Sanktionsrückwirkungen von Lieferkettenunterbrechungen oder durch den Ausfall von Produktionsstätten ergeben.
Dieser Krieg birgt erhebliche wirtschaftliche Unsicherheiten. Er ist aber vor allem eine Gefahr für die europäische Friedens- und Sicherheitsordnung, auf deren Basis wir bisher erfolgreich wirtschaften. Deutsche Unternehmen gehören bislang zu den aktivsten ausländischen Investoren in Russland, wenngleich mit deutlich nüchternerer Betrachtung ihrer Perspektiven in den letzten Jahren.
Allein in unserem Bundesland Bremen stehen rund 130 Unternehmen in regelmäßigen Handelsbeziehungen mit der Russischen Föderation. 36 Unternehmen haben dort eigene Tochtergesellschaften, Niederlassungen oder Handelsvertretungen. Im Ukraine-Handel sind 86 Bremer und Bremerhavener Unternehmen aktiv. 20 Unternehmen sind direkt vor Ort vertreten.
Die internationale Staatengemeinschaft muss nun energisch dafür eintreten, dass die russische Invasion in der Ukraine ein schnelles Ende findet, und sie wird um wirksame Wirtschaftssanktionen nicht herumkommen. Auf nationaler Ebene muss die Bundesregierung alles dafür tun, dass die Energieversorgung in Deutschland unter den neuen politischen Rahmenbedingungen gesichert bleibt.”