Plenarsitzung vom 17. Juni 2019
- Aktuelles
- Vorstellung von zwei neuen Mitgliedern der Wahlgruppen 1 und 6
- ICC Germany e.V. – Internationale Handelskammer
- Bremerhavener Einzelhandelsreport – Bedeutung und Funktion des Handels für die Stadtquartiere
- Benennung für den DIHK-Ausschuss für Kommunikation und Medien
Vortrag: „Neues Balgequartier“ – Herr Dr. Joh. Christian Jacobs, Vorsitzender des Vorstands der Joh. Jacobs & Co. (AG & Co.) KG.
Präses Janina Marahrens-Hashagen nahm Stellung zum Ausgang der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft und zum Stand der Koalitionsverhandlungen. Sie gratulierte zudem Herrn Antepräses Christoph Weiss zur Wahl in die Bremische Bürgerschaft und Herrn Jens Grotelüschen zur Wahl in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bremerhaven, die anschließend den Wahlausgang aus ihrer Sicht kommentieren.
Arne Dunker informierte über die Weiterbildungsmöglichkeit „BerufsKlima-Workcamps“ der Deutschen KlimaStiftung im Klimahaus Bremerhaven. In den praxisorientierten 4-tägigen Seminaren für Berufsanfänger bzw. junge Menschen in der Phase der Berufsorientierung können sich die Teilnehmenden zum Thema Nachhaltigkeit austauschen, in einer Zukunftswerkstatt eigene Potentiale und Handlungskompetenzen analysieren oder mit anderen Auszubildenden und Aktivisten über den beruflichen Werdegang diskutieren.
Die neuen Plenarmitglieder Stefan Gläbe (Northern Lloyd GmbH) und Dr. Markus Keicher (Daimler AG) stellten sich und ihre Unternehmen vor.
Otto Lamotte führte aus, dass die International Chamber of Commerce (ICC) die Förderung des Welthandels und des freien Handels als vorrangige Ziele verfolgt. Die Handelskammer Bremen war bisher durch ihn im ICC Germany-Präsidium vertreten. In Abstimmung mit dem DIHK findet hier nun der Wechsel auf Herrn Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht statt. Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht zeigte sich erfreut über die Aufnahme in das ICC Germany-Präsidium.
Karsten Nowak stellte den „Bremerhavener Einzelhandelsreport – Bedeutung und Funktion des Handels für die Stadtquartiere“ vor. Der Report wurde von der Handelskammer Bremen in Kooperation mit der Marketinginitiative Bremerhavener Quartiere (MBQ) und der Erlebnis Bremerhaven GmbH erstellt. Mit der Veröffentlichung des Reports wurde eine umfassende Zielsetzung verfolgt: Es sollen die Bedeutung, die Potenziale und die Herausforderungen des stationären Einzelhandels in Bremerhaven prominent dargestellt werden. Zudem sollen die lokale Wirtschaft und die ansässigen Immobilieneigentümer sowie die Bremerhavener Politik und Verwaltung für die Themen sensibilisiert und zum Dialog eingeladen werden.
Auf den innerstädtischen Einzelhandel warten aktuell gemeinsame Herausforderungen infolge von Megatrends. Hierzu gehören neben dem gesellschaftlichen Wandel auch die Raumentwicklung sowie die digitale Revolution. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen die innerstädtischen Zentren zu Erlebnisräumen mit einem vielseitigen Angebotsmix werden und der öffentliche Raum muss deutlich an Bedeutung gewinnen. Die Digitalisierung ist Herausforderung und Chance zugleich. E-Commerce wird den stationären Handel nicht vollständig ersetzen können, aber es werden sich „Kristallisationskerne“ als „Zentrum im Zentrum“ bilden müssen.
Karsten Nowak fasste zusammen, dass die Stärkung der Handels- und Dienstleistungsangebote in Bremerhaven eine Gemeinschaftsaufgabe sei. Daher bringt sich die Handelskammer Bremen bei dem Thema auch verstärkt ein. Zu den Kammeraktivitäten zählt die Verstetigung des Dialogs mit der Politik, der Verwaltung und den Immobilieneigentümern. Hinzu kommt der Einsatz von zwei Digitalen Lotsen für Handel, Dienstleistungen, Gastronomie und Tourismus im Lande Bremen ab 1. Juni 2019 sowie die erneute Unterstützung der Kampagne „Heimat shoppen“ am 13. und 14 September 2019.
Das Plenum benannte Frau Vizepräses Wiebke Hamm als Nachfolgerin für Herrn Carsten Meyer-Heder für den DIHK-Ausschuss für Kommunikation und Medien für die Restlaufzeit bis 2020. Herr Carsten Meyer-Heder hatte den Wunsch geäußert, vorzeitig aus dem Ausschuss auszuscheiden.
Dr. Joh. Christian Jacobs, Vorsitzender des Vorstands der Joh. Jacobs & Co. (AG & Co.) KG, ordnete Bremen in seinem Beitrag zum Neuen Balgequartier als nordwesteuropäische Metropole zwischen Amsterdam und Hamburg mit einem großen Einzugsraum ein. Wichtig sei für die Entwicklung der Bremer Innenstadt, Marktanteile gegenüber Wettbewerbern wie Oldenburg, Hamburg, Münster, Osnabrück und Hannover zu gewinnen. Zudem verwies er auf die Konkurrenz für Innenstädte durch den steigenden Online-Handel im Non Food und Food-Bereich. Er gab einen Überblick zur Entwicklung der Anzahl der jährlichen Besucher Bremens und verwies auf den Anstieg auf über 2 Mio. Übernachtungen im Jahr 2017 (im Vergleich Hamburg: 14,5 Mio. Übernachtungen). Ein Fünftel der Gäste kommt aus dem Ausland. Von den internationalen Gästen stammen rund 270.000 Touristen (2017) aus kaufkraftstarken Ländern (Skandinavien, Beneluxstaaten, Arabische Golfstaaten). Die Prognose für das Jahr 2025 geht von ca. 3 Mio. Übernachtungen aus. Der Bedarf der Stadtbesucher ist eindeutig auf die Bereiche Stadtbesichtigung, Gastronomie und Einkauf/Shopping fokussiert.
Dr. Jacobs berichtete von Beispielen aus anderen Städten, die für die Innenstadtentwicklung in Bremen als Benchmark dienen können. Zur erfolgreichen Entwicklung der Bremer Innenstadt sei die Umsetzung der Projekte Balgequartier, City-Galerie, Bremer Carrée, Lloydhof und Sparkasse Bremen/Brill erforderlich. Das Balgequartier wird ein Bindeglied zwischen der Wasserkante und 1-A-Retailflächen. Die Schlachte soll dadurch deutlich belebt werden. Abschließend stellte Dr. Jacobs die wichtigsten Lerneffekte aus der „Ideenmeisterschaft #Mitte Bremen“ vor. Er schloss seine Ausführungen mit dem Hinweis ab, dass von privaten Akteuren in den nächsten 10 Jahren ca. 1 Mrd. Euro in die Innenstadt investiert werden. Es ist noch offen, welchen öffentlichen Beitrag die Stadt zur Flankierung dieser Investitionen einbringt. An den Vortrag schloss eine lebhafte Diskussion zu den Chancen und Hemmnissen der Innenstadtentwicklung in Bremen an.