Plenarsitzung vom 19. Juni 2017
- Aktuelles
- Vorstellung neuer Plenarmitglieder
- Juniorenkreis Bremen: Aktuelle Projekte
- Wirtschaftspolitische Positionen der IHK-Organisation 2017
- Unternehmen Werder Bremen: Strategie 2017 bis 2021
Arne Dunker berichtete von dem vorgesehenen „Klimatörn 2017“, einem Weiterbildungsangebot der Deutschen Klimastiftung für Auszubildende und Nachwuchskräfte. Die im Klimahaus Bremerhaven ansässige Stiftung habe das Projekt für 55 Auszubildende und Nachwuchskräfte zwischen 18 und 25 Jahren entwickelt. Vorgesehen sei ein Segeltörn vom 8. – 16. September 2017. Die Weiterbildung für den betrieblichen Nachwuchs beinhalte die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Teamfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Die Teilnehmer segeln auf der Bark Alexander von Humboldt II von Bremerhaven nach Flensburg und können dabei Teamgeist auf hoher See proben. Von den vorhandenen Plätzen seien noch 15 frei. Die Kosten betragen 550 Euro. Anmeldungen nehmen er und die Deutsche Klimastiftung gerne entgegen.
Claus Brüggemann und Karlheinz Heidemeyer berichteten über die geplante Initiative „job4u – Talentpool für Bremen“. Bereits im Jahr 2009 sei in Bremerhaven das Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft für die Region Unterweser e.V. gegründet worden. Ziele des Vereins, der etwa 100 Mitglieder umfasse, seien unter anderem die Verbesserung der Zukunftschancen der Schülerinnen und Schüler in den Regionen, die Vermittlung unternehmerischen Denkens und Handelns sowie die Organisation von Praktikums- und Ausbildungsplätzen. Für das Netzwerk sei es ebenso wichtig, junge Leute in der Seestadt Bremerhaven zu halten. Im Rahmen der Initiative Talentpool für Bremen wolle man einen Vier-Tage-Workshop mit dem Titel „Der Beruf, der zu mir passt“ gestalten, der die Ausarbeitung der idealen Berufsrichtung unterstützt. Zielgruppe seien motivierte Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufen. In den Oster- und Herbstferien 2018 seien dazu zwei Workshops mit je 20 Schülerinnen und Schülern vorgesehen. Bei Interesse könne man sich gerne an die Handelskammer wenden.
Dr. Matthias Fonger informierte über die Ankündigung von Bürgermeister Dr. Sieling zur Einrichtung einer „Zukunftskommission für das Land Bremen“. Der Bürgermeister hatte sich dazu erstmals im Januar auf einer Diskussionsveranstaltung der Handelskammer zum Thema Bund-Länder-Finanzbeziehung ausgesprochen. Nun habe er das Thema in seiner Regierungserklärung am 14. Juni 2017 aufgegriffen. Auch ein aktueller Senatsbeschluss zur Einrichtung einer solchen Kommission liege vor. Angesichts der ab 2020 für Bremen vorgesehenen Finanzhilfen in Höhe von 400 Mio. Euro p.a. sollen mithilfe der Zukunftskommission relevante Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft an der Diskussion über die Mittelverwendung beteiligt werden. Die Forderung der Handelskammer ist es, dass die ab 2020 gegebenenfalls zusätzlich zur Verfügung stehenden Finanzmittel nicht im gewöhnlichen Haushalt versickern, sondern für Maßnahmen verwendet werden müssen, die einen echten Mehrwert für das Land Bremen und die Wirtschaft vor Ort erzeugen. Die vorgesehene Zukunftskommission des Senats, die ihre Ergebnisse im Herbst 2018 vorlegen soll, passe im Übrigen grundsätzlich gut in den Zeit- und Maßnahmenplan für die Vorbereitungen zur aktuellen Handelskammer-initiative „Perspektive Bremen-Bremerhaven 2030“. Vorgesehen sei, über den Gesamtentwurf des gemeinsam erarbeiteten Papiers im Herbst 2017 in zwei Sitzungen mit dem Plenum zu diskutieren und im Anschluss darüber zu beschließen.
Präses Harald Emigholz informierte über das Luftverkehrskonzept des Bundes und der bisher nicht vorgesehenen Einstufung des Bremer Flughafens als Flughafen von Bundesinteresse. Die Handelskammer habe ein Schreiben an Bundesminister Dobrindt versendet, in dem die Bedeutung des Bremer Airports für die Region hervorgehoben wird. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur werde darin gebeten, die Priorisierung zu prüfen.
Michael Zeimet informierte über eine laufende IHK-Zufriedenheitsanalyse des DIHK bei bundesweit 1.500 Mitgliedsunternehmen. Die Umfrage habe am 12. Juni begonnen und werde voraussichtlich bis Ende Juni beendet sein. Ziel sei es, die Zufriedenheit der Mitgliedsbetriebe mit der Arbeit der Kammern und der IHK-Organisation insgesamt zu messen. Die Umfrage diene der Qualitätssicherung und erfolge in Form von Telefoninterviews, die etwa zehn Minuten dauern. Beauftragt sei die Agentur forum! GmbH aus Mainz. Im Anschluss an die Bundesbefragung sei zudem ab Herbst 2017 in einigen IHKs eine vertiefende Regionalanalyse vorgesehen, an der sich auch die Handelskammer Bremen beteiligen werde. Dr. Matthias Fonger führte dazu aus, dass von der Bundesbefragung statistisch nur wenige – etwa 20 bis 30 Mitgliedsbetriebe aus Bremen – betroffen sein werden. Für die Regionalbefragung sei dann eine Stichprobe von 500 Bremer Mitgliedsunternehmen vor-gesehen, was sowohl vertiefende als auch repräsentative Ergebnisse für die Kammerarbeit vor Ort gewährleiste.
Die neuen Mitglieder im Plenum, Herr Stefan Brockmann, Brockmann Design GmbH & Co. KG, Kurt Nobel, DINO Anlage- und Maschinenbau e.K. sowie Rainer Frerich-Sagurna, Kellogg Manufacturing GmbH & Co. KG stellen sich und ihre Unternehmen vor.
Sebastian Schmitt, Sprecher des Juniorenkreises der Handelskammer Bremen, stellte den Juniorenkreis und die derzeitigen Projekte der Wirtschaftsjunioren Bremen vor. Der Kreis bestehe aktuell aus 72 Mitgliedern und 21 Gästen. Im Rahmen der Aktivitäten werden beispielsweise Bewerbungstrainings für Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen durchgeführt. Auch sei ein Projekt „Honey for Help“ initiiert worden, mit dem man mit 21 eigenen Bienenvölkern rund 200 kg Honig im Jahr produziere und diesen für gute Zwecke verkaufe. Schließlich plane der Juniorenkreis gegenwärtig eine Wirtschaftsjunioren-Kindertagesstätte in Bremen umzusetzen. Hierfür seien bereits Investoren und Betreiber gefunden. Derzeit stehe noch eine Rückmeldung des Bildungsressorts aus, die notwendig sei, um die Umsetzung der geplanten KiTa mit 40 Plätzen fortsetzen zu können.
Der Tagesordnungspunkt „Wirtschaftspolitische Positionen der IHK-Organisation 2017“ wurde aus zeitlichen Gründen auf die nächste Sitzung verschoben.
Marco Bode, Aufsichtsratsvorsitzender von Werder Bremen, begrüßte die Mitglieder des Plenums in den Räumen des Weser-Stadions. Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, berichtete über die Ziele des Unternehmens Werder Bremen, die man sich für die kommenden Jahre bis 2021 gesetzt habe. Sowohl als Verein als auch als Unternehmen sehe sich Werder als ein familiärer, weltoffener und unaufgeregter Verein, der einerseits wirtschaftlich zielorientiert und andererseits nahe bei den Fans und Sponsoren sei. In Sachen Vertrieb wolle man die Umsätze bis 2021 steigern, um im Spielbetrieb weiterhin mit anderen Bundesligavereinen und Mannschaften mithalten zu können. Dies solle beispielsweise durch eine verstärkte Digitalisierung, eine weitere Internationalisierung sowie durch steigende Spieleinnahmen umgesetzt werden. Ziel sei es zudem, die Marke Werder Bremen zu verstetigen. Dazu setze man weiterhin auf Themen wie Emotionalität, Authentizität, Exklusivität und Identifikation. Hier spiele insbesondere die Verbindung des Vereins mit Bremen und der Region eine wesentliche Rolle. Fördern wolle man schließlich auch die ganzheitliche Ausbildung junger Fußballer zum Werder Profi sowie die Kreativität und Eigenverantwortung der eigenen Mitarbeiter.