IT-Einsatz auf Zeit: Interim-Manager von bitformer ebnen Weg durch den Wandel

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das plötzlich ohne Führungskraft dasteht, bedingt durch eine dringende Neuausrichtung, für die das bestehende Team nicht ausgerüstet ist, oder den unerwarteten Weggang einer Schlüsselperson. Die Suche nach einem passenden Kandidaten für die dauerhafte Besetzung der Position könnte Monate in Anspruch nehmen. In dieser Zeit geraten Projekte ins Stocken und wichtige strategische Entscheidungen können nicht getroffen werden. In solchen kritischen Momenten tritt eine noch wenig bekannte, aber immer mehr geschätzte Figur auf den Plan: der Interim-Manager. Diese Rolle wird im IT-Bereich erfolgreich von der bitformer GmbH aus Braunschweig übernommen.
Interim-Manager – klingt ungewohnt, oder? Für manche mag dieser Begriff noch Fragen aufwerfen, doch seine Bedeutung in der modernen Geschäftswelt wächst stetig. Interim-Manager agieren als zeitlich befristete Führungskräfte, die einspringen, um kurzfristige Lücken im Management zu füllen. Sie sind nicht nur für ihr Fachwissen und ihre Erfahrung bekannt, sondern auch dafür, neue Perspektiven einzubringen. Gerade in der komplexen Welt der IT bietet bitformer wertvolle Unterstützung, indem es Unternehmen mit Interim-Managern stärkt.

Federführer mit ausgewiesener Expertise

Der Unterschied zu herkömmlichen Beratungsfirmen ist, dass bitformer regelrecht in die Haut des Kunden schlüpft. Dabei gibt es kein „uns“ und „sie“ mehr, die Grenzen zwischen Auftraggeber und -nehmer lösen sich auf. „Als wären wir sein eigener IT-Leiter, greifen wir die Bedürfnisse unseres Kunden direkt auf und setzen alles daran, effektive IT-Lösungen zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt Max Giessler, Geschäftsführer von ­bitformer. Dabei nimmt der Interim-Manager vor Ort gemeinsam mit dem Backend-Team in Braunschweig das Ruder komplett in die Hand. „Wir führen das Personal unseres Kunden und steuern all seine verfügbaren Ressourcen.“
Wir führen das Personal unseres Kunden und steuern all seine verfügbaren Ressourcen.

Max Giessler

Bitformer sticht hervor, indem es Unternehmen in entscheidenden Veränderungsphasen beisteht – weitab vom operativen Tagesbetrieb. Sei es die Expansion des Geschäfts, der Aufbau von internationalen Niederlassungen oder die Herausforderungen bei Fusionen und Übernahmen: bitformer ist spezialisiert darauf, in diesen sensiblen Zeiten die IT-Strategie präzise auf den neuen Kurs abzustimmen. „Unser Fokus liegt darauf, Betriebe in diesen Transformationen zu unterstützen und auf IT-Ebene den Weg zu ebnen“, unterstreicht Max Giessler.
Aufgrund der Schwierigkeiten, geeignete Spezialisten intern zu rekrutieren, und des Fachkräftemangels am Arbeitsmarkt sehen sich Unternehmen mit einer erheblichen Lücke konfrontiert. Max Giessler führt aus, dass genau diese ­Vakanz Unternehmen dazu bewegt, nach externer Expertise zu suchen. Besonders für Private-Equity-Firmen, für die der Erfolg von Transformationsprozessen von entscheidender Bedeutung ist, erweist sich bitformer als unverzichtbarer Partner und wird zu einem Schlüsselakteur in diesen disruptiven Phasen.

Neue IT-Strukturen werden sorgfältig aufgebaut

Neben Max Giessler agiert Chris Borgsdorf als zweiter Geschäftsführer bei bitformer. Derzeit leitet er in Gelsenkirchen eine besondere Mission: die Integration zweier Unternehmen, die über Ländergrenzen hinweg operieren, wobei das eine Unternehmen das andere kürzlich übernommen hat. 
Da unterschiedliche Unternehmen oft nicht kompatible IT-Systeme und Softwarelösungen einsetzen, ist die Schaffung einer einheitlichen, zentralen Kommunikationsplattform eine facettenreiche Aufgabe. Sie erfordert umfangreiche Anpassungen oder sogar die Implementierung neuer Systeme – eine perfekte Herausforderung für einen Interim-Manager, der bereit ist, die Führung zu übernehmen.
Meine Aufgabe ist es, in enger Zusammenarbeit mit dem Top-Management strategische Entscheidungen zu treffen, die die IT-Sicherheit gewährleisten und zugleich Wertschöpfung generieren.

Chris Borgsdorf

Chris Borgsdorfs größter Vorteil ist die Fähigkeit, eine unvoreingenommene Perspektive in den Integrationsprozess einzubringen. „In transformativen Phasen müssen oft schwierige Entscheidungen getroffen werden“, betont der 34-Jährige. „Dabei ist es wichtig, jemanden zu haben, der die Verantwortung übernimmt, objektiv bleibt und den Blick für das große Ganze nicht verliert.“
Chris Borgsdorfs Rolle als Interim-­Manager erstreckt sich ungewöhnlich weit über das typische Einsatzfenster von sechs bis zwölf Monaten, ein Zeichen für die Komplexität seines derzeitigen Auftrags, aber auch die Zufriedenheit des Kunden mit dem Geleisteten. Gleich zu Beginn analysierte er umfassend die IT-Strukturen der beiden fusionierenden Unternehmen, von Systemen über Anwendungen bis hin zu Netzwerken. Auf Basis dieser Analyse entwickelte er einen Integrationsplan, der alle technischen Elemente berücksichtigt und die Migration von Daten, die Harmonisierung von Systemen und die Anpassung von Prozessen sicherstellt. 
Infolge des Zusammenschlusses der Unternehmen wird deren Produktportfolio erheblich größer, gleichzeitig aber sollen die IT-Prozesse so schlank bleiben, dass die Produkte ebenso effizient produziert und verkauft werden können wie zuvor. „Meine Aufgabe ist es, in enger Zusammenarbeit mit dem Top-Management strategische Entscheidungen zu treffen, die die IT-Sicherheit gewährleisten und zugleich Wertschöpfung generieren“, sagt Chris Borgsdorf. Besonders im Fokus steht die Digitalisierung der Verkaufsprozesse, um den Vertrieb durch den Einsatz innovativer IT-Lösungen zu optimieren.

Interim-Manager brauchen das Team

Die Schaffung einer einheitlichen IT-Landschaft geht weit über technische Aspekte hinaus und umfasst auch organisatorische Herausforderungen. Ein kritischer Aspekt dabei ist, die Belegschaft erfolgreich durch den Wandel zu leiten. Interim-Manager zeichnen sich besonders durch ihre Fähigkeit aus, Widerstände zu überwinden und eine offene Haltung gegenüber Veränderungen zu fördern. „Bei solchen Integrationsprojekten ist es entscheidend, das gesamte Team einzubinden und für Motivation zu sorgen“, erklärt Chris Borgsdorf.
Bitformer, das 2007 ursprünglich als klassisches Systemhaus ins Leben gerufen wurde, hat sich zu einem international agierenden Beratungshaus entwickelt, das Projekte rund um den Globus – von ganz Europa über Nord- und Südamerika bis nach Asien – umsetzt. Das Unternehmen bedient Kunden aus unterschiedlichsten Branchen, einschließlich MDAX- und DAX-Konzerne, doch „unseren Fokus richten wir auf den Mittelstand“, betont Max Giessler. Mit einem Team von 40 Mitarbeitenden im Panther Business Center – darunter Fach- und Wirtschaftsinformatiker, Mathematiker sowie Quereinsteiger aus Feldern wie der Biologie – bewältigt ­bitformer seine Aufgaben.

Wenn etwas schiefläuft, muss schnell gehandelt werden

Bisweilen führen ungewöhnliche Aufträge zu außergewöhnlichen Einsätzen. Ein Beispiel: Ein Unternehmen verlor über Nacht seine gesamte IT-Abteilung. „Der Kunde benötigte dringend nicht nur einen Manager, sondern auch jemanden mit technischem Know-how für Routineaufgaben“, erzählt Max Giessler. „Mit zwei Kollegen habe ich vor Ort alle Aufgaben übernommen, gleichzeitig bei der Suche nach geeigneten Nachfolgern geholfen und schließlich die IT erfolgreich an den neuen Leiter übergeben.“ Seitdem betreut der Kunde wieder eigenständig seine IT. 
Wir haben eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich durch den Zertifizierungsprozess begleitet.

Max Giessler

Auch das gehört zum Kerngeschäft: wenn der Interim-Manager seine Pflicht erfüllt hat, das Unternehmen zu verlassen und zum nächsten Mandat weiterzuziehen. Dies sorgt für ständige Abwechslung. Keine Aufgabe gleiche der anderen, betonen beide Geschäftsführer, täglich würden neue, spannende Projekte auf sie warten.
Vor 25 Jahren verließ Max Giessler seine Geburtsstadt Flensburg, um in Braunschweig Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität zu studieren. Eine zunächst als Nebenjob gedachte Aushilfstätigkeit wurde unerwartet zum Karrieresprungbrett: Schon im zweiten Semester ergatterte er einen Vollzeitarbeitsplatz in der IT. „Das zog mein Studium auf acht Jahre in die Länge“, erinnert er sich mit einem Lachen. Im Anschluss an die Uni wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit als Interim-Manager. Sein Weg führte ihn schließlich zu bitformer, wo er maßgeblich die Ausrichtung des Unternehmens prägte.
Die Karriere von Chris Borgsdorf bietet ein beeindruckendes Beispiel für beruflichen Aufstieg innerhalb eines Unternehmens. Seine Laufbahn bei bitformer begann er mit einer Ausbildung zum Systemelektroniker und erlernte das Geschäft von Grund auf. Vom Systemadministrator arbeitete er sich hoch zum Projektleiter, wurde Prokurist, stieg zum Geschäftsführer auf und erreichte schließlich die Position des geschäftsführenden Gesellschafters. Max Giessler hebt hervor, dass sein Kollege damit die Firmenphilosophie personifiziert: Außergewöhnliches Engagement wird mit Aufstiegsmöglichkeiten belohnt. Oder kurzgefasst: „Wer will, der kann.“
Die besondere Expertise von ­bitformer erstreckt sich von IT- und Cloud-Infrastrukturen über Hosting bis hin zu IT-­Security. Dabei beherrscht das Unternehmen nicht nur das Interim-Management, sondern ist auch in der klassischen Projektarbeit versiert. Die Projekte reichen von der Vereinheitlichung von Kommunikationsinfrastrukturen bis hin zu IT-­Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich der Implementierung von Standards wie ISO 27001 und TISAX. „Wir haben eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich durch den Zertifizierungsprozess begleitet“, betont der 46-jährige Geschäftsführer.

bitformer wächst kontinuierlich

Der Wachstumspfad von bitformer ist deutlich erkennbar. Zum einen wurde der Standort in Braunschweig so ausgebaut, dass nun Kapazitäten für eine Verdoppelung der Belegschaft vorhanden sind. Zum anderen hat das Unternehmen mit einer neuen Niederlassung in Recklinghausen neben dem Hauptsitz in Braunschweig und dem Standort in Darmstadt Zuwachs erhalten. Mit dem Erwerb der navconsulting GmbH hat man sein Leistungsangebot erweitert und kann nun auch im Enterprise Resource Planning (ERP) umfassende Beratung und Betreuung anbieten.
Wie für jeden Mittelständler ist es auch für bitformer enorm wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben. „Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen wir die neuesten Trends und Produkte stets im Blick haben“, unterstreicht Max Giessler. Er betrachtet den ERP-Bereich, insbesondere Microsofts Dynamics 365 Business Central, als Katalysator für Innovation im Mittelstand. Die zunehmende Automatisierung von Prozessen in Schlüsselbereichen wie Finanzen, Fertigung und Beschaffung, unterstützt durch künstliche Intelligenz, sieht er als „das nächste große Thema“. Diese Entwicklungen eröffnen zahlreiche neue Anwendungsfälle – sowohl für die Unternehmen als auch für Interim-Manager.
Stefan Boysen
2/2024