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Regionaler Wirtschaftsausschuss Goslar - Zu Gast bei DFA
Regionaler Wirtschaftsausschuss Goslar
Besondere Einblicke im Automotive-Bereich standen ganz im Zeichen der jüngsten Sitzung des Regionalen Wirtschaftsausschusses Goslar: Murat Kabak, Geschäftsführer der Dr. Freist Automotive GmbH, ließ die Delegation der IHK nach den einleitenden Worten des Ausschussvorsitzenden Lars Dörhage in die Welt des Spezialisten für Entdröhn- und Versteifungsfolien beim Lärmschutz eintauchen.
Gerade im Automobilbau verbessern Produkte für Körperschalldämpfung und Versteifung die Eigenschaften vieler Bauteile, die dadurch weniger klappern, dröhnen und mehr Stabilität gewinnen. Zu den Abnehmern zählen namhafte Produzenten mit Produktionsstätten im In- und Ausland. Das Unternehmen besitzt einen modernen Maschinenpark mit spezialisierten Anlagen, die in großen Teilen im Eigenbau gefertigt wurden. Auch andere Branchen werden durch die Verarbeitung von Bitumen, Kunststoff, Aluminium und Stahl mit verschiedensten Erzeugnissen versorgt.
Im Anschluss an die Betriebsvorstellung referierte Jens-Olaf Knapp vom Beratungsunternehmen B.O.P. zum Thema „Datenschutz in Unternehmen in Zeiten Künstlicher Intelligenz“. Knapp machte deutlich, dass der Datenschutz mittlerweile als ganzheitliche Direktive in Firmen Anwendung findet und zudem in einer ganzen Reihe gesetzlicher Regelungen verankert ist. Aufgrund der vielfältigen Anwendungen Künstlicher Intelligenz sind jedoch Anpassungen erforderlich, etwa durch die KI-Verordnung der Europäischen Union, die bestehendes Recht in vielen Punkten ergänzt. Den Unternehmerinnen und Unternehmern riet Knapp dazu, den funktionalen Mehrwert im eigenen Betrieb umfassend zu ermitteln. Vor diesem Hintergrund gab der Referent den Teilnehmerinnen und Teilnehmern 16 konkrete Handlungsempfehlungen mit.
Dr. Benjamin Schulze, Leiter des Arbeitsbereichs für Fachkräfte und Willkommenskultur bei der Südniedersachsen Stiftung in Göttingen, beleuchtete im zweiten Vortrag detailliert die Fachkräftestrategie Südniedersachsens zwischen 2024 und 2027. In Anbetracht der demografischen Entwicklung droht die Lücke zwischen dem Angebot an Fach- und Führungskräften und der Nachfrage auch in den nächsten Jahren größer zu werden. Die Herausforderungen seien dabei vielfältig, so Schulze. Die Generation der Babyboomer erreiche nach und nach das Renteneintrittsalter und verlasse in den nächsten Jahren den Arbeitsmarkt. Demgegenüber rückten jedoch nur weniger junge Menschen nach und brächten andere Erwartungen an das Erwerbsleben mit als die Elterngeneration. Auch habe die „stille Reserve“ auf dem Arbeitsmarkt – etwa von Frauen nach der Familienphase – in den letzten Jahren abgenommen. Die Fachkräftestrategie verfolge als Querschnittsziele eine Förderung der Willkommenskultur für Zugewanderte und eine bessere Vermarktung der Region.
Für die Befähigung zur Rekrutierung und Integration gibt es eine Reihe von Unterstützungsangeboten für Betriebe. Des Weiteren bestehen auch weitere Angebote für spezifische Personengruppen zur Aktivierung von Nicht-Beschäftigten. Ergänzt werde dies durch Aufklärungs-, Informations- und Unterstützungsdienstleistungen zur Qualifizierung und Weiterbildung.
hei/jk
5/2025