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Fortsetzung der gemeinsamen Sitzung von Handels- und Verkehrsausschuss
Die Perspektiven der Mobilitätsentwicklung standen im Fokus der zweiten gemeinsamen Sitzung von Handels- und Verkehrsausschuss, zu der die Ausschussvorsitzenden Olaf Jaeschke und Anthony Wandt am 25. Februar 2025 eingeladen hatten. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass sowohl Effizienz- als auch Qualitätssteigerungen bei der Mobilität in den Kommunen und der gesamten Region Braunschweig vor allem per Digitalisierung zu erreichen sind, um den Komfort bei der Anfahrt in die Innenstädte multimodal per Auto, ÖPNV oder Fahrrad zu steigern und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten.
Gleich zu Beginn stellte IHK-Vizepräsident Dr. Ralf Utermöhlen fest, dass Mobilität in ihrer bisherigen Form unzweifelhaft mit negativen Umweltauswirkungen verbunden ist.
In seinem Impulsvortrag „Klimaneutrale nahräumige Mobilität, die alle Menschen mitnimmt“ stellte IHK-Vizepräsident Dr. Ralf Utermöhlen gleich zu Beginn fest, dass Mobilität in ihrer bisherigen Form unzweifelhaft mit negativen Umweltauswirkungen verbunden ist. So sei der Verkehrssektor nach der Energiewirtschaft und der Industrie der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen. Zielsetzung müsse es daher sein, die Mobilitätsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin zu ermöglichen, sie aber so weit wie möglich zu dekarbonisieren. Hierzu seien massive Veränderungen erforderlich, zu denen alle Beteiligten ihren Beitrag leisten müssten.
Fossile Verbrenner haben in der klimaneutralen Stadt der Zukunft keinen Raum.Dr. Ralf Utermöhlen
Für den Kfz-Verkehr bedeute dies, dass dessen Antriebskonzept elektrifiziert werden müsse und das für Verbrenner-Fahrzeuge in der klimaneutralen Stadt der Zukunft kein Raum mehr sei. Zudem sei der Platzbedarf für den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren. Auf der anderen Seite sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) vor allem durch eine bessere Taktung zu attraktivieren. Für Zweiradfahrer und Fußgänger müsse die Sicherheit und Durchlässigkeit erhöht werden. All dies bedeute aber nicht, dass der MIV seine Daseinsberechtigung einbüße. Zahlreiche Mobilitätsbedürfnisse können auch künftig nur mit dem Auto effizient abgebildet werden.
V. l. n. r.: IHK-Vizepräsident Dr. Ralf Utermöhlen, Olaf Jaeschke, Vorsitzender des Handelsausschusses, und Anthony Wandt, Vorsitzender des Verkehrsausschusses.
Aus Sicht der Wirtschaft sei gerade für Einpendler in die Städte analog zum Anwohnerparken auch Arbeitnehmerparken anzubieten. Zur stärkeren Nutzung des ÖPNV seien Anreize zu schaffen. Insbesondere sei der ÖPNV so leistungsfähig zu gestalten, dass seine Nutzung – auch im Vergleich zu anderen Verkehrsformen – zeiteffizient möglich ist. Verknüpfungspunkte der verschiedenen Verkehrsformen wie Bahnhöfe für den Nah- und Fernverkehr müssen bevorzugt und störungsfrei erreichbar sein und sichere, wettergeschützte Abstellplätze für Fahrräder und Autos vorhalten. Alles in allem sei dann der gesamte Carbon Footprint der Mobilität maßgeblich und nicht nur das in einer Stadt ausgestoßene Kohlendioxyd.
Wir müssen uns alle an multimodale Mobilität gewöhnen.Dr. Ralf Utermöhlen
Vor diesem Hintergrund fasst der Verkehrsausschussvorsitzende Anthony Wandt zusammen, dass der Weg zur Transformation des Mobilitätssektors zwar beschritten wurde, aber in den kommenden zwei Jahrzehnten noch sehr viel Strecke zu gehen sei. Handelsausschussvorsitzender und IHK-Vizepräsident Olaf Jaeschke zeigte positive Beispiele aus anderen Städten zur Besucher- und Mobilitätssteuerung mittels App auf – damit ließe sich der Komfort bei der Anfahrt in die Innenstädte und Ortszentren steigern, Parksuchverkehr vermeiden und somit auch die Umwelt entlasten.
cs
3/2025
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