Kammer machen! - Vollversammlung stimmt Prüfprozess zu
Zwei Kammern, eine Vision: Die Vollversammlungen der IHK Mittleres Ruhrgebiet und der IHK zu Essen haben in ihren regulären Sitzungen am 1. Juli 2025 mit klarer Mehrheit dafür gestimmt, eine Vereinigung der beiden IHKs zu prüfen.
In ihrer Sitzung am 1. Juli gab die Vollversammlung der IHK Mittleres Ruhrgebiet grünes Licht für das Projekt "Kammer machen!". Parallel tagte die Vollversammlung der IHK zu Essen und stimmte dem Prüfprozess ebenfalls zu. Foto: IHK
Damit beginnt nun unter dem Motto „Kammer machen! – Eine starke Stimme für die Wirtschaft des Ruhrgebiets“ ein elfmonatiger Prüfprozess, in dem alle relevanten Fragen rund um eine mögliche Vereinigung fachlich fundiert analysiert und bewertet werden. Die Ergebnisse der Prüfungen sollen dann die Entscheidungsgrundlage für die Vollversammlungen beider IHKs bieten, im Juni 2026 final über eine Vereinigung abzustimmen.
Mit der Entscheidung folgen die Vollversammlungen einer gemeinsamen Initiative der Präsidenten, der Hauptgeschäftsführungen und der Präsidien beider IHKs, die in einer Vereinigung den richtigen Schritt für eine zukunftsfähige IHK im Herzen des Ruhrgebiets sehen.
„Mit dieser Entscheidung zeigen unsere Mitglieder, dass sie bereit sind, sich als Organisation weiterzuentwickeln und gemeinsam Verantwortung für unsere Region zu übernehmen.“
Dementsprechend positiv äußert sich Gerd Kleemeyer, Präsident der IHK zu Essen, direkt nach der Abstimmung in Essen: „Ich freue mich sehr über das klare Votum unserer Mitglieder. Es ist ein starkes Signal, um eine noch stärkere Stimme für die Wirtschaft im Ruhrgebiet zu werden und langfristig zukunftsfähig zu bleiben.“ Erleichterung und vor allem Zuversicht auch bei Philipp Böhme, Präsident der IHK Mittleres Ruhrgebiet, nach der parallel getroffenen Beschlussfassung der IHK in Bochum: „Mit dieser Entscheidung zeigen unsere Mitglieder, dass sie bereit sind, sich als Organisation weiterzuentwickeln und gemeinsam Verantwortung für unsere Region zu übernehmen.“
Elf Monate Prüfprozess und Dialog
Auf die Hauptgeschäftsführungen sowie das Ehrenamt der IHK zu Essen und der IHK Mittleres Ruhrgebiet kommt mit dem positiven Mitgliederentscheid für „Kammer machen!“ nun eine Menge Arbeit zu. Schließlich gilt es, vor der finalen Abstimmung über eine mögliche Vereinigung im Juni 2026 eine solide Entscheidungsgrundlage für die Mitglieder zu erarbeiten. Bei dem Zusammenschluss handelt es sich um ein komplexes Unterfangen, welches unter anderem rechtliche, finanzielle und organisatorische Fragen berührt. Die neue IHK wäre mit insgesamt rund 95.000 Mitgliedsunternehmen im Vergleich zu den restlichen IHKs im Bundesgebiet eine mittelgroße Organisation.
Warb für das Projekt vor der Vollversammlung: IHK-Präsident Philipp Böhme. Foto: IHK
Ähnlicher Ansicht ist auch Michael Bergmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, der außerdem das stärkere Gewicht in politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten betont, welche die neue IHK in der Region, im Land NRW und auf Bundesebene hätte: „Mit der gebündelten Kraft könnte die vereinte IHK die Wirtschafts- und Lebensqualität in den beteiligten Städten stärken. Die Vereinigung trüge außerdem dazu bei, dass die Unternehmen und Städte im Kammerbezirk näher aneinanderrückten.“
Gemeinsam stark im Herzen des Ruhrgebiets
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet und die IHK zu Essen liegen im Herzen des Ruhrgebiets. Die Kammerbezirke erstrecken sich von Oberhausen über Mülheim an der Ruhr, Essen, Hattingen, Witten, Bochum bis nach Herne. Es ist ein Wirtschaftsraum, der über breit gefächerte wirtschaftliche Strukturen verfügt und der vor denselben Herausforderungen steht. Und auch die Menschen, die hier leben, sind ähnlich geprägt: Sie identifizieren sich stark mit der Region - einer Region, die wie kaum eine andere Region in Deutschland für Transformation und Integration steht.