A 43: Brücke für LKW bis Mitte 2025 gesperrt - PKW können fahren

Über die beschädigte A43-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal werden keine Lkw mehr fahren können.
Konsequenz: Eine neue eingerichtete Schrankenanlage sorgt in beiden Richtungen dafür, dass keine Fahrzeuge, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, die Brücke passieren. Während der Einschränkungen wird die neue Brücke gebaut. Das war im Rahmen des sechsstreifigen Ausbaus der Autobahn ohnehin geplant. „Wir haben das aber jetzt beschleunigt, damit Lkw so schnell wie möglich wieder den Rhein-Herne-Kanal queren können. Wir wollen die neue Brücke 2027 fertig haben und damit ein Jahr früher als in der Ursprungsplanung“, betont Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen: „Aus diesem Grund werden wir auch sehr kurze Baufristen vereinbaren und Vertragsstrafen verhängen, wenn Termine nicht eingehalten werden. Die A43 ist eine der wichtigsten Autobahnen in der Region.“
 Bußgeld droht
Die Schrankenanlage kostet rund zehn Millionen Euro. Wer rechtswidrig die Schranke durchbricht, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Brücke ist bereits seit Anfang April für Lkw gesperrt, wird aber aktuell noch täglich von zahlreichen LKW genutzt. Der Schwerverkehr muss damit weiterhin die Umleitungen über die Autobahnen A2, A42 und A45 beziehungsweise über die A1 in Kauf nehmen.
Die Schrankenanlage misst automatisch das Gewicht. Wenn ein Fahrzeug zu schwer ist, geht die Schranke runter, die Daten des Fahrers werden aufgenommen und das Fahrzeug wird über eine Abfahrtsspur abgeleitet. Danach wird die Schranke wieder geöffnet. Die Schrankenanlage wird rund um die Uhr mit Personal besetzt sein. Die Sperrung der A43 wird durch die Autobahn Westfalen weiträumig ausgeschildert. Im Süden soll die Schrankenanlage zwischen Herne-Eickel und dem Kreuz Herne stehen, im Norden zwischen dem Kreuz Recklinghausen und Recklinghausen-Hochlarmark.
 PKW können während der Bauarbeiten passieren
„Wir beginnen nach den aktuellen Planungen nächstes Jahr mit der neuen Brücke und wollen nach fünf Jahren komplett fertig sein“, sagt Carola Ziebs, zuständige Projektgruppenleiterin. Zurzeit werden noch zwei Varianten intensiv untersucht. Klar ist, dass der Pkw-Verkehr auf vier Fahrspuren weiterlaufen wird. Aber ob das auf einer Behelfsbrücke sein wird oder auf einer Hälfte der alten Brücke, ist noch unklar. Sollte die alte Brücke genutzt werden, muss sie zusätzlich verstärkt werden. „Die Lkw können aber Mitte 2025 wieder über den Rhein-Herne-Kanal gelangen, wenn wir nämlich das erste neue Bauwerk fertiggestellt haben“, so Ziebs.
 Brücke von 1965
Die betroffene Emschertalbrücke ist ein Brückenzug aus drei Bauwerken, die über den Rhein-Herne-Kanal, die Emscher und eine Bahnlinie führen. An der südlichen Brücke über den Kanal ist bei einer Überprüfung im Frühjahr festgestellt worden, dass Schäden am Bauwerk vorhanden sind und damit die Tragfähigkeit des Bauwerks eingeschränkt ist. Die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal stammt aus dem Jahr 1965.
Rund 100.000 Fahrzeuge nutzen täglich die A43 in diesem Bereich, der Schwerlastanteil beträgt 11 Prozent.
 Die Verlängerung der Sperrung der A43-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal, die die Autobahn GmbH des Bundes am 25. Juni bekanntgegeben hat, werten die Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets als eine echte Herausforderung für die Unternehmen im Ruhrgebiet. Aufgrund der Ergebnisse der Belastungsproben, die jetzt vorliegen, wird die Brücke für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen voraussichtlich bis 2025 gesperrt. Die jahrelange Sperrung ist insbesondere für Transportunternehmen im Ruhrgebiet eine spürbare finanzielle Belastung. Die IHKs hatten sich beim Bundesverkehrsministerium deshalb für eine finanzielle Entlastung der Unternehmen im Umfeld der Brückenbaustelle eingesetzt. Die Sperrung führt nicht nur zu einer deutlichen Erhöhung der Fahrzeiten, sondern auch noch zu steigenden Mautkosten. Erfreut zeigen sich die Ruhr-IHKs über die Ankündigung der Autobahn GmbH, die Planungen und die Umsetzung des geplanten Ersatzneubaus zu beschleunigen, denn jeder Tag, den der Ersatzneubau eher fertig ist, ist bares Geld für die Unternehmen wert. Auch für die Kommunen zähle jeder Tag, da die städtischen Straßen in den letzten Monaten spürbaren zusätzlichen Verkehrsbelastung ausgesetzt waren. Die langfristige Erreichbarkeit der Unternehmen im Umfeld der Sperrung muss aus Sicht der Ruhr-IHKs im Fokus stehen. 
Die Ruhr-IHKs hoffen, dass durch die Installation der Schrankenanlagen nördlich und südlich der Brücke keine zusätzlichen Verkehrsbehinderungen im Pendlerverkehr entstehen und bauen auf einen gewissen Lerneffekt durch die seit einigen Jahren bestehenden Schrankenanlagen an der A 1-Brücke bei Leverkusen und an der A 40-Brücke Duisburg-Neuenkamp.