Szenarien für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Ruhrgebiet
Gemeinsam mit der IHK zu Essen und dem Zukunftsinstitut haben wir eine Veranstaltungsreihe zu Megatrends konzipiert. Ziel ist es, Unternehmen praxisnahe Methoden an die Hand zu geben, um Innovation und Zukunftsfähigkeit zu fördern
Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Entwicklung von Szenarien und Strategien in ausgewählten Themenfeldern:
25. September 2025 - Sicherheit - Stabilität in einer vernetzten Welt: zu den Ergebnissen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2737 KB)
04. November 2025 - Konnektivität – Intelligente Vernetzung in der Industrie der Zukunft: zur Anmeldung
Mit dieser Reihe laden die IHKs Unternehmerinnen und Unternehmer dazu ein, Zukunft nicht nur zu diskutieren, sondern aktiv mitzugestalten. Denn nur wer vorbereitet ist, kann Veränderungen für sich nutzen und zum Motor des Fortschritts werden.
Sicherheit - Stabilität in einer vernetzten Welt
Eine Region im Spannungsfeld von Digitalisierung, Desinformation und Resilienz
Wie sichern Unternehmen in der Ruhrregion ihre Zukunft – in einer Welt, die zunehmend von Unsicherheit, digitalen Angriffen und geopolitischen Spannungen geprägt ist? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung Sicherheit – Stabilität in einer vernetzten Welt, die am 25. September in Bochum stattfand. Eingeladen die IHK Mittleres Ruhrgebiet und die IHK zu Essen in Kooperation mit dem renommierten Zukunftsinstitut, um gemeinsam mit Führungskräften, Sicherheitsverantwortlichen und Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft neue Perspektiven auf Unternehmensschutz, digitale Resilienz und die Rolle der Geschäftsleitung zu entwickeln.
Der digitale Sturm: Realität zwischen Cyberangriffen und Deepfakes
Die Lage ist ernst – und sie verschärft sich:
Zwei Drittel aller deutschen Unternehmen haben bereits Firmengeheimnisse durch Hackerangriffe verloren. Im Schnitt dauert es über 200 Tage, bis ein solcher Angriff überhaupt bemerkt wird. Und mit durchschnittlich über 2.000 Angriffen pro Tag ist Cybersicherheit längst nicht mehr nur IT-Thema, sondern eine Frage unternehmerischer Überlebensfähigkeit.
Zwei Drittel aller deutschen Unternehmen haben bereits Firmengeheimnisse durch Hackerangriffe verloren. Im Schnitt dauert es über 200 Tage, bis ein solcher Angriff überhaupt bemerkt wird. Und mit durchschnittlich über 2.000 Angriffen pro Tag ist Cybersicherheit längst nicht mehr nur IT-Thema, sondern eine Frage unternehmerischer Überlebensfähigkeit.
Der Sicherheitsexperte Uwe Gerstenberg und der Unternehmensberater und Dozent Constantin Melchers führten als Vertreter des Zukunftsinstituts die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Workshop. Ein besonderer Fokus lag auf der Gefahr durch Desinformation und Deepfakes: Täuschend echte Audio- oder Videoinhalte können gezielt Vertrauen zerstören, Identitäten fälschen oder Unternehmenskommunikation manipulieren. Die hybriden Angriffsformen – von Stromausfällen bis zu Fake News – sind bereits Realität.
„Die Spur führt öfter nach Osten – und zu ausländischen Geheimdiensten.“ – Uwe Gerstenberg
Verantwortung, Haftung, Schutz: Die Rolle der Geschäftsleitung
Im Zentrum der Diskussion: die Sorgfaltspflicht der Geschäftsleitung. Rechtlich, wirtschaftlich und ethisch tragen Unternehmensleitungen die Verantwortung, Strukturen zu schaffen, die Mitarbeitende, Kunden und Werte schützen. Dazu gehören organisatorische Maßnahmen ebenso wie der Aufbau einer Sicherheitskultur, die auf Prävention, Resilienz und Agilität setzt.
Resilienz statt Reaktion: Was Unternehmen jetzt brauchen
Ein modernes Sicherheitsverständnis muss ganzheitlich sein – nicht nur technisch, sondern auch kulturell, strategisch und organisatorisch. Die Teilnehmenden diskutierten u.a.:
- Aufbau einer agilen Sicherheitsarchitektur
- Erweiterung des Risikomanagements um hybride Bedrohungen
- Einführung von Frühwarnsystemen und Lagezentren
- Förderung virealen Denkens – digital und physisch
- Stärkung von Mitarbeiterresilienz und Sicherheitsbewusstsein
Zentrale Erkenntnis: Krisen entstehen selten durch einzelne Ereignisse – sie entstehen durch das Zusammenspiel vieler Faktoren. Deshalb ist Resilienz mehr als Widerstandskraft: Sie ist die Fähigkeit, sich anzupassen, zu lernen und im Wandel stabil zu bleiben.
Blick nach vorn: Vier Szenarien für die Ruhrregion
In interaktiven Gruppen entwickelten die Teilnehmenden vier Zukunftsszenarien für die Region – inspiriert von aktuellen Risiken, technologischen Entwicklungen und geopolitischen Verschiebungen:
Szenario 1 – Die vertrauensvolle Ruhrregion
Eine Region, in der Sicherheit auf Vertrauen basiert – durch starke Netzwerke, digitale Souveränität und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Szenario 2 – Die kontrollierte Ruhrregion
Starke Regulierung, umfassende Überwachung, hohe Sicherheit – aber auf Kosten von Freiheitsgraden und Innovation.
Szenario 3 – Die desinformierte Ruhrregion
Eine Region im Schatten gezielter Desinformation. Vertrauen schwindet, Fakten werden relativ – Unsicherheit lähmt wirtschaftliche Entwicklung.
Szenario 4 – Die geteilte Ruhrregion
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Spaltung, fragmentierte Infrastrukturen, ein schwaches Sicherheitsgefühl – Resilienz entsteht nur lokal, nicht regional.
Fazit: Sicherheit ist Führungsaufgabe
Die Veranstaltung machte deutlich: Unternehmensschutz ist keine Pflichtübung, sondern strategische Führungsaufgabe. Nur wer Risiken ernst nimmt, Strukturen schafft und eine resiliente Unternehmenskultur etabliert, kann langfristig erfolgreich sein – in einer Welt, die komplexer, schneller und unberechenbarer wird."
Konnektivität – Intelligente Vernetzung in der Industrie der Zukunft
04. November 2025, IHK Mittleres Ruhrgebiet (Bochum)
Der Megatrend Konnektivität verändert Wertschöpfung und Produktionsprozesse grundlegend. Smarte Netzwerke, 5G, IIoT, datengetriebene Produktion und digitale Plattformen eröffnen neue Potenziale für Unternehmen im Ruhrgebiet. Ergänzt wird dies durch Entwicklungen wie Edge Computing, intelligente Automatisierung und den Einsatz von KI in der Produktion. Doch wie gelingt es Unternehmen, diese Technologien strategisch zu nutzen, um neue Geschäftsmodelle und Wettbewerbsvorteile zu schaffen?
Prof. Dr. Dirk Stein, renommierter Professor für Digital Business und führender Kopf im Digital Entrepreneurship & Digital Transformation, vermittelt in diesem Workshop praxisnahe Einblicke in digitale Geschäftsmodelle, inklusive strategischer Leitlinien für die Industrie. Dabei wird ein anwendungsnaher Einblick in Zukunftstechnologien gegeben und Sie dabei unterstützt, Chancen für ihre eigene Praxis zu erkennen und strategische Handlungsfelder zu entwickeln.
Ihre Mehrwerte:
-
Zukunftsorientierte Impulse zu Digitalisierung und Vernetzung
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Praktische Einblicke in IIoT, 5G, Edge Computing und KI
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Transfer in die betriebliche Praxis & Austausch mit anderen Unternehmen
