Digitaler Produktpass für Unternehmen

Ab 2027 soll der digitale Produktpass EU-weit eingeführt und für alle Unternehmen innerhalb der Europäischen Union verpflichtend werden. Dieses innovative Instrument dient dazu, Transparenz und Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu fördern. Zu diesem Zweck erfasst und teilt der digitale Produktpass umfassende Informationen rund um Herkunft, Produktion, Nutzung und Entsorgung. Auf diese Weise erhalten alle Beteiligten – von Rohstofflieferanten bis hin zu Konsumenten – eine fundierte Grundlage, um verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen und nachhaltige Praktiken zu stärken.

Branchen und Märkte

Rohstoffproduzenten
Rohstoffproduzenten liefern Daten über die Herkunft, die Bedingungen und die Beschaffenheit der eingesetzten Materialien. Diese Informationen sind entscheidend für die Nachverfolgbarkeit und Bewertung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen.
Hersteller
Hersteller ergänzen den Produktpass mit Details zur Produktionsweise, den verwendeten Materialien und den Umweltauswirkungen der Herstellung. Sie erhalten im Gegenzug Feedback zur Qualität und Nachhaltigkeit der Rohstoffe.
Einzelhandel
Der Einzelhandel profitiert von den im Produktpass enthaltenen Informationen, indem er transparent über die Nachhaltigkeit und Qualität der Produkte informieren kann. Gleichzeitig gibt er Rückmeldungen zu Verkaufszahlen und Kundenfeedback weiter.
Konsumenten
Verbraucher erhalten Zugang zu wichtigen Informationen über die Umweltfreundlichkeit, die Reparaturmöglichkeiten und die Entsorgung der Produkte. Dies unterstützt bewusste Kaufentscheidungen und nachhaltigen Konsum.
Reparaturbetriebe
Diese Betriebe nutzen den Produktpass, um Informationen zu Reparatur- und Ersatzteilen zu erhalten. Sie tragen durch Rückmeldungen zur Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten bei.
Abfallwirtschaft
Unternehmen der Abfallwirtschaft erhalten Daten über die Materialzusammensetzung und die Wiederverwertbarkeit der Produkte. Dies fördert effiziente Recyclingprozesse und die Reduzierung von Abfall.

Überblick digitale Produktpässe

CIRPASS-Projekt: Ein maßgebliches Projekt, CIRPASS, arbeitet an der Entwicklung des DPP. Aktuell liegt der Fokus auf 13 Pilotprojekten, einschließlich des Batteriepasses, der bis 2027 umgesetzt werden soll.
Technische Infrastruktur: Der DPP wird dezentral organisiert, wobei Unternehmen ihre eigene IT-Infrastruktur aufbauen müssen. Ein zentrales Register wird produktspezifische Identifikatoren enthalten, die für Zollbehörden zugänglich sind. Ein öffentliches Webportal ermöglicht den Zugriff auf Produktpässe.
Unterstützung für KMU: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor der Herausforderung der Implementierung, können aber Aufgaben an externe Dienstleister auslagern. Unterstützungsmöglichkeiten werden derzeit geprüft.
Vorbereitung und Umsetzung: Unternehmen sollten die Entwicklungen der DIN und der Europäischen Kommission genau verfolgen. Regelmäßige Updates und detaillierte Informationen sind auf der IHK-Website verfügbar.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Die Implementierung des Digitalen Produktpasses erfordert standardisierte Datenerfassungs- und Austauschsysteme sowie die Kooperation aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette. Zukünftig kann der Digitale Produktpass einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele leisten.

Der Digitale Produktpass ist ein entscheidendes Instrument zur Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit in der modernen Wirtschaft. Er unterstützt die Kreislaufwirtschaft und trägt dazu bei, die Umweltauswirkungen von Produkten zu minimieren.