Nachfolge Konferenz Ruhr 2023
Die Nachfolge Konferenz Ruhr 2023 – was für ein Aufschlag - nach dreijähriger Corona-Pause geht DAS Format für Unternehmensnachfolge im Mittleren Ruhrgebiet in die zweite Runde.
Und was wäre ein besserer Veranstaltungsort als das VfL-Stadion in Bochum? Das mit Bochum gewachsen ist und sich stetig und ständig erneuert. Ein dynamischer Ort, auf den man sich verlassen kann – Attribute, die junge Übernehmer:innen oder Übergebende gerne auch ihren Firmen zuschreiben würden.
An diesem sehr besonderen Ort hat sich die IHK Mittleres Ruhrgebiet mit 18 Partner:innen zur Nachfolge Allianz Ruhr verbündet, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Menschen zu motivieren und besonders auch zu befähigen, verstärkt über das Thema Nachfolge nachzudenken und die heimische Wirtschaft auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten.
Dafür hat sich die Nachfolge Allianz Ruhr ein besonderes Programm-Portfolio ausgedacht: von Fachvorträgen wie „Die fünf Dimensionen eines Nachfolgeprozesses“ bis hin zu Erfahrungsberichten aus erster Hand wie „Die Inhouse-Nachfolge – von der Mitarbeiterin zur Chefin“ spiegeln die Themenvielfalt wider, die die Nachfolge Konferenz Ruhr ausmachen. Zusätzlich wurden Nachfolger:innen und Unternehmer:innen in Workshops intensiv auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.
So bunt wie das Programm sind auch das Publikum und die Themen, die hier den ein oder anderen umtreiben. Hier sucht der Inhaber eines Friseursalons aus Witten nach einem oder einer Nachfolger:in, ein junger BWLer ist auf der Suche nach einem Unternehmen.
Wilhelm-Berthold Schmuch (zeptrum Dr. Adamsen), Dr. Cornelius Kruse (Aulinger Rechtsanwälte/Notare), Stefan Grave, Hans Hierweck, Lea Wegmann, Julian Mikulik (IHK Mittleres Ruhrgebiet) und Michael Vogelsang (Volksbank Sprockhövel eG) (v.l.n.r.)
IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Bergmann eröffnete die zweite Nachfolge Konferenz Ruhr in der Stadwerke Lounge des Vonovia Ruhr Stadion in Bochum.
Stefan Grave (Mitglied des Führungsteams der IHK Mittleres Ruhrgebiet), Michael Vogelsang (Volksbank Sprockhövel eG), Laura Kleine-Wilke (NRW.BANK) und Ingo Otten (Bürgschaftsbank NRW) (v.l.n.r.).
Dr. Volker Weinreich (Aulinger Rechtsanwälte/Notare)
Stefan Lade (Zahntechnik Lade GmbH) und Birgit Hemsing (Handwerkskammer Dortmund) berichteten von der erfolgreichen Übernahme seines Zahntechnik-Labors.
Michael Vogelsang (Volksbank Sprockhövel eG)
Michael Vogelsang (Volksbank Sprockhövel eG), Laura Kleine-Wilke (NRW.BANK) und Ingo Otten (Bürgschaftsbank NRW) (v.l.n.r.)
Martin Dickmann (ConLab GmbH)
Ingo Otten (Bürgschaftsbank NRW)
Lenka Mildner (Hochschule Bochum)
Monika Bone (Bone Beratung & Prozessbegleitung)
Neben Netzwerken und Vorträgen konnten die Besucher:innen auch an einer Stadionführung teilnehmen.
Dr. Cornelius Kruse (Aulinger Rechtsanwälte/Notare) (l.) und Wilhelm-Berthold Schmuch (zeptrum Dr. Adamsen)
Dr. Peter Frankenberg (DFP Dr. Frankenberg & Partner Unternehmensberatung GmbH)
Markus Schmitz (AXA Geschäftsstelle Markus Schmitz)
Hubertus Fiege (Privatbrauerei Moritz Fiege), Patrick Korfmann (Korfmann GmbH), Sandro Bähr (B&B Fluidsysteme GmbH und B&B Hydraulik-Technik GmbH), Janina Stratmann (Wittener Transport-Kontor GmbH) und Richard Beestermöller (WITREU Wirtschaftstreuhand GmbH) (v.l.n.r.)
Die nächste Generation übernimmt das Ruder: Sandro Bähr (B&B Fluidsysteme GmbH und B&B Hydraulik-Technik GmbH), Janina Stratmann (Wittener Transport-Kontor GmbH), Richard Beestermöller (WITREU Wirtschaftstreuhand GmbH), Patrick Korfmann (Korfmann GmbH) und Hubertus Fiege (Privatbrauerei Moritz Fiege).
Stefan Grave, Mitglied des Führungsteams der IHK Mittleres Ruhrgebiet
Prof. Dr. Heiko Kleve (Wittener Institut für Familienunternehmen)
Phillip Böhme (Creditreform Bochum Böhme KG) (l.) und Gabor Leisten (Handwerkskammer Dortmund)
Michael Toberg
Inhouse-Nachfolge: Yvonne Bouguila (ALLROUND Werbeservice) wurde von der langjährigen Mitarbeiterin zur Chefin.
Sabine Matuschowski (Handwerkskammer Dortmund)
Interne Nachfolge: IHK-Präsident Phillip Böhme stellte seine Unternehmensübernahme vor.
Uwe Heinze-Werlitz und Marc Bendler (zeptrum Dr. Adamsen)
Mario Döring (NRW.BANK)
Das, was hier in diesem Mikrokosmos passiert – die zaghaften Anfänge und Stolpersteine, die in Übergabeprozessen so typisch sind – all diese verschiedenen Schritte kennt er nur zu gut: Stefan Lade, seines Zeichens Inhaber eines Zahntechniker-Labors, teilt seine ganz persönlichen Übernahme-Erfahrungen mit den interessierten Zuhörer:innen: „In meinem Fall war es schon fast unheimlich, weil alles so reibungslos lief – das Angebot kam über meine Steuerberaterin und alles funktionierte genauso, wie ich es mir gewünscht habe.“
Stefan Lade (Zahntechnik Lade GmbH) und Birgit Hemsing (Handwerkskammer Dortmund) berichteten von der erfolgreichen Übernahme seines Zahntechnik-Labors.
Das Übernahmen so „easy“ über die Bühne gehen, ist nicht selbstverständlich. „Für einen Übernahme-Prozess sollte man zwei Jahre einplanen“, gibt Birgit Hemsing von der Handwerkskammer Dortmund, Partnerin der Nachfolge Allianz Ruhr,zu bedenken. Die größten Hürden sind meist das Zeitfenster und die fehlende detaillierte Planung.
Davon weiß auch Philipp Böhme, der Präsident der IHK MR, zu berichten. Er ist auch Referent bei der Konferenz und warum er dem Thema mehr Sichtbarkeit verschaffen will, liegt auch in seiner eigenen Historie begründet. Er hat seinerzeit das Unternehmen seines Onkels übernommen. „Ich kann nur jedem raten, dass man schon im Vorfeld neutrale professionelle Ansprechpartner hinzuzieht, die einen beraten und Entscheidungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln mitdenken, genau dafür steht die Nachfolge Allianz.”
Interne Nachfolge: IHK-Präsident Phillip Böhme stellte seine Unternehmensübernahme vor.
Familieninterne Übergaben machen den größten Teil aller Übergaben aus – aber was, wenn kein Nachfolger zur Verfügung steht? Auch der Wert eines Unternehmens ist nicht für jede:n Unternehmer:in einfach quantifizierbar.
Genau hier will die Nachfolge Konferenz Ruhr ansetzen und Angebote sowie Perspektiven ermöglichen. Denn es ist kurz vor zwölf – wenn wir uns jetzt nicht mit der Thematik auseinandersetzen, brechen erfolgreiche Traditionsunternehmen weg und damit auch Erfahrungs- und Wissensschätze. Viele Unternehmer warten einfach zu lange, denn Expert:innen gehen davon aus, dass ein durchschnittlicher Nachfolgeprozess etwa fünf Jahre dauern kann.
Und es gibt sie die Übernahmewilligen, die bereit sind sich reinzufuchsen und den Wert eines gewachsenen Unternehmens zu schätzen wissen – meist sind das auch Mitarbeiter:innen. Bekannte Strukturen und Prozesse erleichtern die Entscheidung, ein Unternehmen intern zu übernehmen. Yvonne Bouguila hat sich getraut und ist von der Mitarbeiterin zur Chefin aufgestiegen. Sie hat vor der Übergabe über zehn Jahre in der Bochumer Firma Allround Werbeservice gearbeitet und wusste sehr genau, worauf sie sich einlässt.
Inhouse-Nachfolge: Yvonne Bouguila (ALLROUND Werbeservice) wurde von der langjährigen Mitarbeiterin zur Chefin.
Im puncto Finanzierung sah das jedoch ganz anders aus: „Ich war auch darauf angewiesen, dass die Bürgschaftsbank mein Vorhaben unterstützt. Hier hätte ich mir gewünscht, besser vorbereitet gewesen zu sein, was das Verhandeln mit einer Bank betrifft.“ Hier kollidiert Theorie mit der Praxis. Und genau da setzt die Beratung der IHK Mittleres Ruhrgebiet mit ihrem Angebots-Portfolio an: von Nachfolge-Sprechstunden bis hin zur großen Nachfolge Konferenz Ruhr – das Thema immer wieder neu zu beleuchten und öffentlichkeitswirksam gerade bei potenziellen Nachfolger:innen zu platzieren, ist das erklärte Ziel.
Die nächste Generation steht sprichwörtlich in den Startlöchern und will loslaufen. Im Abschluss-Podium der Konferenz berichten junge Unternehmer:innen über genau diese ersten Schritte bei einer familieninternen Übergabe. Mit Mut, Ehrgeiz, einem klaren Plan und der eisernen Regel, dass man beim Feierabendbier eben nicht übers operative Geschäft diskutiert, haben sie sich ihren Platz auch hart erkämpft.
Die nächste Generation übernimmt das Ruder: Sandro Bähr (B&B Fluidsysteme GmbH und B&B Hydraulik-Technik GmbH), Janina Stratmann (Wittener Transport-Kontor GmbH), Richard Beestermöller (WITREU Wirtschaftstreuhand GmbH), Patrick Korfmann (Korfmann GmbH) und Hubertus Fiege (Privatbrauerei Moritz Fiege).
„Manchmal muss man auch einfach mal die Schnauze halten und den anderen machen lassen“, resümiert schmunzelnd ein übergebender Firmeninhaber. Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen. Einfach machen!
Sprechtage rund um die Nachfolge:
Nachfolge-Sprechtag: jeden ersten Mittwoch im Monat von 12-16 Uhr
Unternehmensbewertung: 25.04.2023
Finanzierungs- und Fördermittelsprechtag: 26.04.2023.
Großer Nachfolge-Sprechtag zu (steuer-)rechtlichen Fragen: 16.05.2023