Ein klares Zeichen für Vielfalt und Weltoffenheit

Bochum. IHK Mittleres Ruhrgebiet, Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen und Kreishandwerkerschaft Ruhr setzen ein klares Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen und für Vielfalt.
„Unsere global vernetzte Wirtschaft braucht eine weltoffene Gesellschaft und offene Grenzen, ansonsten ist unser Wohlstand in Gefahr“, sagen Michael Bergmann (IHK-Hauptgeschäftsführer), Dirk W. Erlhöfer (AGV-Hauptgeschäftsführer) und Johannes Motz (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft) unisono. „Nationalismus, EU-Feindlichkeit und Abschottung vernichten Arbeitsplätze. Dabei brauchen wir ausländische Arbeits- und Fachkräfte, damit unsere Wirtschaft und unser Land eine Zukunft haben.“
Die drei Wirtschaftsvertreter beziehen zudem klar Stellung gegen bekannt gewordene Pläne, Millionen Menschen des Landes zu verweisen: „Wer so etwas auch nur denkt, hat aus der Geschichte unseres Landes nichts gelernt“, so Michael Bergmann.

„Das Ruhrgebiet wäre ohne die zahllosen Menschen mit Migrationshintergrund nicht das, was es heute ist: ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenleben und arbeiten.“ Auch die IHK profitiere von unterschiedlichsten Migrationshintergründen. „Das ist bei uns gelebte Vielfalt.“
„Hassrede, Rechtspopulismus und Diskriminierung haben bei uns und unseren Mitgliedern keinen Platz.”
Ohne Migration wäre unser wirtschaftlicher Aufschwung nicht gelungen – und er habe auch keine Zukunft, so Bergmann. Deshalb seien Ruhrgebiets-Unternehmen in besonderem Maße verpflichtet, sich einzumischen und klar Stellung zu beziehen gegen jegliche Form von Fremdenfeindlichkeit und Extremismus, forderten die drei Wirtschaftsvertreter ihre Mitgliedsbetriebe auf. „Das ist ja schon vielfach passiert. Je mehr sich beteiligen, desto besser“, so Johannes Motz. Und mit Blick auf spaltende Tendenzen erklärt Dirk W. Erlhöfer: „Hassrede, Rechtspopulismus und Diskriminierung haben bei uns und unseren Mitgliedern keinen Platz. Unsere Werte heißen stattdessen Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Wir setzen auf Weltoffenheit, Toleranz und Miteinander. Deshalb lehnen wir jede Form von Rassismus, Extremismus und Spaltung unserer Gesellschaft auf das Schärfste ab.“
„Die Bürgerinnen und Bürger fassen erst dann wieder Vertrauen in politische Entscheidungen, wenn sie diese auch verstehen.“
Bergmann, Erlhöfer und Motz appellierten an die demokratischen Parteien, politische Entscheidungsprozesse wieder transparenter zu gestalten und gleichzeitig langfristig zu denken. „Viele Bürgerinnen und Bürger tun sich aktuell schwer damit, gerade in der Wirtschaftspolitik eine klare Richtung zu erkennen.“ Politik müsse künftig wieder mehr erklären und sich nicht im Klein-Klein parteipolitischer Kompromisse verlieren. „Die Bürgerinnen und Bürger fassen erst dann wieder Vertrauen in politische Entscheidungen, wenn sie diese auch verstehen“, so Motz. „So können die demokratischen Parteien auch Protestwählerinnen und -wähler zurückgewinnen.“