Gewerbe- und Grundsteuer B

Realsteueratlas 2023

In diesem Jahr haben nur wenige Gemeinden ihre Steuern erhöht. Auch Hebesatzsenkungen gab es mehr als in den vergangenen Jahren. „Ein Steuererhöhungsstopp ist notwendig, um der Wirtschaft in konjunkturell angespannten Zeiten genug Spielraum für dringende Investitionen im Bereich Klimaschutz und Digitalisierung zu geben. Daher begrüßen wir die Entscheidungen der Kommunen, die auf Erhöhungen der Hebesätze (XLSX-Datei · 48 KB) verzichtet oder diese sogar gesenkt haben“, sagt Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein.  
Einer aktuellen Hebesatz-Umfrage der IHK Schleswig-Holstein zufolge haben 2023 lediglich elf der befragten Gemeinden ihre Gewerbesteuerhebesätze erhöht. Das entspricht einem Anteil von fünf Prozent. Vier Kommunen haben ihre Hebesätze gesenkt und damit die Unternehmen entlastet. Im vorigen Jahr waren es noch elf Prozent. Die höchsten Erhöhungen gab es in Ascheberg (+ 60 Punkte) und Henstedt-Ulzburg (+ 44 Punkte). Der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz in Schleswig-Holstein steigt leicht auf 369 Prozent (2022: 368 Prozent). 
Bei der Grundsteuer B erhöhten sieben Prozent der Kommunen ihre Hebesätze (2022: 13 Prozent). Vier Gemeinden nahmen aus strukturellen Gründen nur eine Erhöhung um einen Punkt vor, vier weitere senkten ihre Hebesätze. In Schleswig-Holstein stieg der Hebesatz bei der Grundsteuer B damit um durchschnittlich einen Punkt im Vergleich zum Vorjahr. Er liegt jetzt bei 388 Prozent.  
Die IHK Schleswig-Holstein, die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck, befragt jährlich Gemeinden ab 2.000 Einwohner zur Höhe ihrer Realsteuerhebesätze der Gewerbesteuer und Grundsteuer B, ausgenommen sind land- und forstwirtschaftliche Vermögen. Mit einer aus den Befragungsergebnissen resultierenden Übersicht gibt die IHK Schleswig-Holstein ansässigen, aber auch ansiedlungs- und umsiedlungsinteressierten Unternehmen eine standortpolitische Orientierungshilfe.  
Veröffentlicht am 12. Dezember 2023