IHK fordert Planungssicherheit bei Verkehrsinfrastruktur

Trotz des sogenannten Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro fehlen dem Bund nach aktuellen Berechnungen rund 15 Milliarden Euro allein zwischen 2026 und 2029 für den Erhalt und den Ausbau von Autobahnen.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg blickt mit Ernüchterung auf mögliche Folgen der Finanzplanung des Bundes in Sachen Infrastruktur, insbesondere hinsichtlich eines Ersatzneubaus der Bergshäuser Brücke und des A44-Anschlusses an die A7. Beide Projekte sieht sie als unverzichtbar für die wirtschaftliche Entwicklung der Region an.
Die IHK Kassel-Marburg fordert den Bund auf, die richtigen Prioritäten zu setzen: „Angesichts einer Sonderverschuldung in Höhe von 500 Milliarden Euro ist es nicht nachvollziehbar, wenn für Schlüsselprojekte wie die Bergshäuser Brücke und den A44-Anschluss keine Finanzierungsperspektive eröffnet wird“, kritisiert IHK-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur sei das Rückgrat der Wirtschaft. Die Bergshäuser Brücke zählt zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen der Region. Ohne Neubau drohen Sperrungen – mit gravierenden Folgen für den Güter-, Nah- und Fernverkehr. Der A44-Anschluss an die A7 wiederum schließt die Lücke zwischen Ost und West in Richtung Eschwege und Eisenach und sichert den Verkehrsfluss im überregionalen Netz. Die IHK-Präsidentin betont: „Investitionen hier sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts.“
In der jüngsten Standortumfrage der IHK Kassel-Marburg bewerten rund 70 Prozent der Unternehmen die Erreichbarkeit über Landes- und Fernstraßen als entscheidenden Standortfaktor. Marko Ackermann, IHK-Bereichsleiter Standortpolitik, unterstreicht: „Brückensperrungen und marode Straßen gehören zu den größten Sorgen unserer Mitgliedsunternehmen. Sie unterbrechen Lieferketten, verteuern Transporte und mindern die Wettbewerbsfähigkeit.“ Nordhessen brauche Planungssicherheit: „Der Ersatzneubau der Bergshäuser Brücke und der Anschluss der A44 an die A7 müssen umgesetzt werden – als Grundlage für Wachstum, Arbeitsplätze und Lebensqualität“, so Ackermann.