Unternehmensbefragung

Energiewendebarometer

Die Hamburger Unternehmen bewerten die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich positiver als in der letzten Befragung 2018. Das zeigt das Hamburger Energiewendebarometer 2020. Erstmals wurde die Einstellung zur ab 1.1.2021 geltenden CO2-Bepreisung abgefragt. Auch hier ist die Einstellung der Hamburger Unternehmen positiver als deutschlandweit.
Die Hamburger Unternehmen bewerten die Energiewende bei einer möglichen Bewertungsbreite von -100 bis +100 mit +18 Das ist das beste Ergebnis seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2012.  Der Barometerwert steigt deutlich im Vergleich zu 2018 um 6,1 Punkte  (2018: +11,9 Punkte). Der Wert liegt weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von -2,5. Der bundesweite Barometerwert liegt damit über dem Niveau von 2019 (2019: -3,1).

Erwartungen an die Politik

Als mit Abstand wichtigste politische Maßnahme, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung zu gewährleisten, sehen die Hamburger Unternehmen die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren (76 Prozent) an. Damit wird die Unterstützung des Netzausbaus (72 Prozent) in diesem Jahr an der Spitze abgelöst.Speziell für Hamburger Unternehmen ist der Ausbau erneuerbarer Energien von großer Bedeutung (69 Prozent). Der Wert liegt deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt (60 Prozent).
Hinweis: Von den 845 angefragten Unternehmen aus dem Ehrenamt der Handelskammer Hamburg haben sich 93 Unternehmen an der Online-Umfrage beteiligt. Dies entspricht einer Rücklaufquote von rund elf Prozent.

Bundesweite Ergebnisse

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die Befragung auf Bundesebene durchgeführt und im "IHK-Energiewende-Barometer 2020" veröffentlicht. Die Mehrheit der Betriebe beurteilt die Energiewende derzeit eher als Herausforderung und weniger als Chance. Der Barometerwert über alle Branchen hinweg liegt 2020 bei minus 2,5 (nach minus 3,1 in der Vorjahresumfrage). Das vollständige bundesweite Baromter können Sie hier einsehen:  https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/energie/energiewende-barometer-2020-33864

Aktivitäten der Handelskammer Hamburg

Energiepreissteigerungen und umweltrechtliche Anforderungen stellen für Un-ternehmen wachsende Herausforderungen dar. Die Handelskammer Hamburg hat daher die HK-Umweltberater ins Leben gerufen, um Hamburger Unternehmen dabei zu helfen, Potenziale zu erkennen, damit Umwelt-, Energie- oder Ressour-ceneffizienzmaßnahmen umgesetzt werden können.
Bei den Energie-Scouts handelt es sich um kaufmännische oder gewerblich-technische Azubis, die sich bei ihren Industrie- und Handelskammern zu den Themen Energie- und Ressourceneffizienz sowie Klimaschutz im Betrieb qualifizieren. Energietechnische Grundlagen werden vermittelt, so dass Energiesparpotentiale in den Betrieben eigenständig erkannt werden können.
Die Handelskammer ist an mehreren Projekten zur E-Mobilität beteiligt und hat ge-meinsam mit der Handwerkskammer eine eigene Beschaffungsinitiative gestartet. In Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern sollen attraktive und marktnahe Beschaf-fungskonditionen erarbeitet werden. Des Weiteren will die Kammerinitiative einen Überblick über die verfügbaren Fahrzeugmodelle und die Ladeinfrastruktur geben.
Um eine nachhaltige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien zu realisieren hat sich in Hamburg und Schleswig-Holstein unter dem Titel "NEW 4.0" eine Projektinitiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gebildet. In Zusammenarbeit mit den Landesregierungen beider Bundesländer und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bilden rund 60 Partner eine „Innovationsallianz“ für das Jahrhundertprojekt Energiewende. Die Handelskammer Hamburg ist als assoziierter Partner an dem Projekt beteiligt.
Der Begriff Smart Meter Rollout beschreibt die Markteinführung intelligenter Strom-zähler. Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende schreibt den Einbau digitaler Messsysteme zwischen 2017 und 2032 vor. Zu dem Umfang der Austauschmaß-nahmen sowie den Folgen und Vorteilen intelligenter Messsysteme hat die Han-delskammer Hamburg in ihrem Mitgliedermagazin hw berichtet.
Die ambitionierten Ziele der Energiewende können nur als Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Wirtschaft und jedem Einzelnen erreicht werden. Für die aktuelle Le-gislaturperiode der Bundesregierung hat die Handelskammer Hamburg daher ein Eckpunktepapier erstellt, in dem energiepolitische Forderungen an die Bundesre-gierung formuliert werden.