IHK Berlin
Die Bundesagentur für Arbeit mit Sitz in Nürnberg hat über 100.000 Mitarbeiter. Ihr unterstehen 156 regionale Arbeitsagenturen. Dazu kommen 303 Jobcenter, die die BA mit den Kommunen betreibt. Dort werden die Empfänger von Grundsicherung für Arbeitssuchende betreut (Hartz IV).
„Mister Arbeitsmarkt“ zu Gast bei der IHK – Detlef Scheele erklärte seine Instrumente
© Ricarda Spiegel – IHK Berlin
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„Der Mann, den wir einmal im Monat im TV sehen - wenn er nämlich die aktuellen Arbeitsmarktzahlen bekanntgibt – ist jetzt live bei uns: Detlef Scheele, der Vorsitzende des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit (BA)“, mit diesen Worten stellte IHK-Vizepräsident Tobias Weber den Fernsehbekannten und zugleich unbekannten Gast beim Wirtschaftspolitischen Frühstück der IHK Berlin am 22. November vor.
Detlef Scheele wird nicht umsonst „Mister Arbeitsmarkt“ genannt. Dieses Fachgebiet mit all seinen Facetten und Zielgruppen bestimmt sein berufliches Leben. Eigentlich wollte er als junger Mann eine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker beginnen, aber im Gegensatz zu heute waren damals nicht Azubis sondern Ausbildungsplätze Mangelware. Darauf orientierte sich Scheele um, machte sein Abitur nach und studierte Politik,- Sport- und Erziehungswissenschaften an der Uni Hamburg. Nach verschiedenen beruflichen Stationen in seinem Fachgebiet wechselte er 1987 zum „Zentrum zur beruflichen Qualifizierung“, dessen Geschäftsführer er 1991 wurde. 2011 rief die Politik in Person von Olaf Scholz: Hamburg holte sich Detlef Scheele als Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration in den Senat. Ein Jahr nach Amtsantritt eröffnete in Hamburg die bundesweit erste Jugendberufsagentur. Ein Modell, das es nun auch in anderen Bundesländern wie z.B. Berlin gibt. Seit 2015 kümmert sich Scheele um „alle“ Arbeitssuchenden: In dem Jahr wurde er in den Vorstand der BA berufen und 2017 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt.
Viele seiner Amtsvorgänger beklagten regelmäßig den Mangel an Arbeitsplätzen. Seit einem Jahr verkündet Scheele nun monatlich den Mangel an Fachkräften –Wachstumshemmnis Nummer eins für die deutsche Wirtschaft. In seinem Impulsvortrag vor rund 110 interessierten Zuhörern aus Wirtschaft und Politik im Ludwig Erhard Haus ging es darum, „Langzeitarbeitslose Menschen in Arbeit (zu) bringen – von der fürsorglichen Belagerung bis zum sozialen Arbeitsmarkt“. Und an dem Begriff der „fürsorglichen Belagerung“ konnte Scheele gleich einen ganz wesentlichen Handlungsansatz seiner Arbeit mit der BA erklären:
Detlef Scheele wird nicht umsonst „Mister Arbeitsmarkt“ genannt. Dieses Fachgebiet mit all seinen Facetten und Zielgruppen bestimmt sein berufliches Leben. Eigentlich wollte er als junger Mann eine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker beginnen, aber im Gegensatz zu heute waren damals nicht Azubis sondern Ausbildungsplätze Mangelware. Darauf orientierte sich Scheele um, machte sein Abitur nach und studierte Politik,- Sport- und Erziehungswissenschaften an der Uni Hamburg. Nach verschiedenen beruflichen Stationen in seinem Fachgebiet wechselte er 1987 zum „Zentrum zur beruflichen Qualifizierung“, dessen Geschäftsführer er 1991 wurde. 2011 rief die Politik in Person von Olaf Scholz: Hamburg holte sich Detlef Scheele als Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration in den Senat. Ein Jahr nach Amtsantritt eröffnete in Hamburg die bundesweit erste Jugendberufsagentur. Ein Modell, das es nun auch in anderen Bundesländern wie z.B. Berlin gibt. Seit 2015 kümmert sich Scheele um „alle“ Arbeitssuchenden: In dem Jahr wurde er in den Vorstand der BA berufen und 2017 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt.
Viele seiner Amtsvorgänger beklagten regelmäßig den Mangel an Arbeitsplätzen. Seit einem Jahr verkündet Scheele nun monatlich den Mangel an Fachkräften –Wachstumshemmnis Nummer eins für die deutsche Wirtschaft. In seinem Impulsvortrag vor rund 110 interessierten Zuhörern aus Wirtschaft und Politik im Ludwig Erhard Haus ging es darum, „Langzeitarbeitslose Menschen in Arbeit (zu) bringen – von der fürsorglichen Belagerung bis zum sozialen Arbeitsmarkt“. Und an dem Begriff der „fürsorglichen Belagerung“ konnte Scheele gleich einen ganz wesentlichen Handlungsansatz seiner Arbeit mit der BA erklären:
Grundauftrag ist es, Arbeitnehmer mit Arbeitgebern in Kontakt zu bringen, was mal besser und mal schlechter klappt. Obwohl die Arbeitsmarktzahlen so gut wie nie sind, hat eine Gruppe bisher kaum etwas vom Aufschwung: die Langzeitarbeitslosen. Wichtigstes Mittel ist nach Auffassung von Scheele die Prävention. Auch bei dieser Gruppe sei „Qualifizierung“ das Schlüsselwort: Umschulung oder Fortbildung bringen oft die Arbeitsfähigkeit zurück. „Kümmern mit Nachdruck“ sei extrem wichtig, meinte Scheele. Man könne nicht jeden in Arbeit bekommen, aber „die elende Vererbung von Langzeitarbeitslosigkeit“ müsse vermieden werden. Es dürfe nicht passieren, dass Kinder der Langzeitarbeitslosen „lernen“, dass man nicht arbeiten muss. Zwischen mangelhafter frühkindlicher Bildung und späterer Langzeitarbeitslosigkeit gibt es Zusammenhänge – und genau da hilft Prävention.
„Fürsorgliche Belagerung“ wurde bei der ersten Jugendberufsagentur in Hamburg ausprobiert und schon mal nachgefragt, was die Jugendlichen nach der Schule oder den Ferien gemacht haben. „Wir wollen an der Schnittstelle in den Beruf noch weniger junge Menschen verlieren“. Es sei wichtig die Jugendlichen ohne Orientierung „an die Hand zu nehmen“. Daher wird die BA auch die Berufsberatung an Schulen weiter intensivieren: „Wir wollen in den Oberstufen der Gymnasien verstärkt beraten“, so Scheele. Man müsse den Blick auf das Berufswahlspektrum verbreitern und zeigen, „dass die duale Ausbildung keine Sackgasse ist“. Die BA wird intensiv in die Beratungskompetenz der Mitarbeiter investieren.
Als „Warming-up“ zur Diskussionsrunde hatte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder den BA-Chef gefragt, ob er auch ADAC-Chef hätte werden können – wenn man die BA mit einer gut funktionierenden Verkehrslenkung vergliche – und ob er sich als „oberster Pannehelfer“ verstehe, sagte Scheele: „Entweder ist man eine gute Führungskraft oder nicht. Aber ADAC wäre nicht so meine Sache.“ Womit er selbst denn sein erstes Geld verdient habe, wollte Eder weiter wissen. „Mit 15 Jahren hatte ich einen Ferienjob bei Karstadt in der Registratur und habe mir vom ersten Geld ein Schlauchboot gekauft“, erinnerte sich Scheele. Zum vergnüglichen Abschluss der Veranstaltung berichtete Eder noch von seiner Vorbereitung auf diesen Termin: Er habe den „Job-Futuromaten“ ausprobiert und „Jurist“ eingegeben. Das Ergebnis war erschreckend: „67 Prozent ihrer Arbeit könnte schon heute ein Roboter übernehmen“, sagte der Futuromat. Nur gut, dass „HGF“ keine juristische Arbeit ist.
„Fürsorgliche Belagerung“ wurde bei der ersten Jugendberufsagentur in Hamburg ausprobiert und schon mal nachgefragt, was die Jugendlichen nach der Schule oder den Ferien gemacht haben. „Wir wollen an der Schnittstelle in den Beruf noch weniger junge Menschen verlieren“. Es sei wichtig die Jugendlichen ohne Orientierung „an die Hand zu nehmen“. Daher wird die BA auch die Berufsberatung an Schulen weiter intensivieren: „Wir wollen in den Oberstufen der Gymnasien verstärkt beraten“, so Scheele. Man müsse den Blick auf das Berufswahlspektrum verbreitern und zeigen, „dass die duale Ausbildung keine Sackgasse ist“. Die BA wird intensiv in die Beratungskompetenz der Mitarbeiter investieren.
Als „Warming-up“ zur Diskussionsrunde hatte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder den BA-Chef gefragt, ob er auch ADAC-Chef hätte werden können – wenn man die BA mit einer gut funktionierenden Verkehrslenkung vergliche – und ob er sich als „oberster Pannehelfer“ verstehe, sagte Scheele: „Entweder ist man eine gute Führungskraft oder nicht. Aber ADAC wäre nicht so meine Sache.“ Womit er selbst denn sein erstes Geld verdient habe, wollte Eder weiter wissen. „Mit 15 Jahren hatte ich einen Ferienjob bei Karstadt in der Registratur und habe mir vom ersten Geld ein Schlauchboot gekauft“, erinnerte sich Scheele. Zum vergnüglichen Abschluss der Veranstaltung berichtete Eder noch von seiner Vorbereitung auf diesen Termin: Er habe den „Job-Futuromaten“ ausprobiert und „Jurist“ eingegeben. Das Ergebnis war erschreckend: „67 Prozent ihrer Arbeit könnte schon heute ein Roboter übernehmen“, sagte der Futuromat. Nur gut, dass „HGF“ keine juristische Arbeit ist.
von Christine Nadler
Die Bundesagentur für Arbeit mit Sitz in Nürnberg hat über 100.000 Mitarbeiter. Ihr unterstehen 156 regionale Arbeitsagenturen. Dazu kommen 303 Jobcenter, die die BA mit den Kommunen betreibt. Dort werden die Empfänger von Grundsicherung für Arbeitssuchende betreut (Hartz IV).