IHK Berlin

Franz-von-Mendelssohn-Medaille 2017

„Tue Gutes und rede dann darüber, das ist auch unser Motto beim Mendelssohn-Preis“, erklärte IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm bei der Verleihung am 12. Oktober im Tagesspiegel-Haus. Der Verlag war neuer Gastgeber der Veranstaltung. Für ihr besonderes soziales Engagement wurde die Werbeagentur Zitrusblau GmbH mit der Franz-von-Mendelssohn-Medaille geehrt. Das 1989 gegründete Unternehmen beschäftigt 17 Mitarbeiter und übernimmt seit vielen Jahren soziale Verantwortung, hilft geflüchteten Menschen und ist ein gutes Beispiel für gelungene Inklusion.
Für den erkrankten Geschäftsführer Martin Keune nahm der Berliner Rechtsanwalt Dr. Ulrich Karpenstein die Urkunde entgegen. Karpenstein und Keune helfen mit dem 2015 gegründeten Verein "Flüchtlingspaten Syrien" Familien von Flüchtlingen legal und sicher nach Deutschland zu bringen. Die Vereinsmitglieder verbürgen sich als Paten für den Unterhalt dieser Menschen. Weiterhin hat Zitrusblau die Ausbildung eines Schwerstbehinderten in der Agentur gegen bürokratische Widerstände durchgesetzt und beschäftigt ihn noch heute.
Die Franz-von-Mendelssohn-Urkunde und Medaille sind verbunden mit 5.000 Euro Preisgeld, die von Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz und der IHK-Präsidentin überreicht wurden. Der Gewinner und die Platzierten waren von einer Jury aus Wirtschafts- und Medienvertretern aus über 30 Bewerbern ermittelt worden. Die Medaille erinnert an den früheren IHK-Präsidenten Franz von Mendelssohn und wird seit 2005 vergeben.

Auf den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz wählte die Jury die Kleine Reinigungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH. Sie bietet gezielt jungen Menschen aus schwierigem familiärem Umfeld eine Chance auf eine Berufsausbildung und unterstützt die Azubis auch bis zum Ausbildungsziel. Außerdem gehen die Gewinne des Unternehmens in eine gemeinnützige Stiftung, mit der soziale Projekte gefördert werden sowie in Bildung und Gesundheit investiert wird.
Dritter und mit 2.000 Euro belohnt wurde die Pfizer Deutschland GmbH. Dieses Unternehmen stellt seit neun Jahren Mitarbeiter frei, damit sie sich für verschiedene soziale Projekte während der Arbeitszeit engagieren können. Mehr als 700 Mitarbeiter haben mittlerweile über 2.800 Stunden soziales Engagement geleistet. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen eng mit der Caritas Berlin zusammen, kocht bei der Kältehilfe wöchentlich eine gesunde Mahlzeit, spendet Kleider und „Kulturbeutel“ für Obdachlose.
Schwarz sagte bei der Preisverleihung: „Wir wollen zeigen, wer in unserer Stadt etwas anschiebt, wer etwas bewegt und wer sich für diejenigen einsetzt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Es gibt eine Vielzahl sozialer Aktivitäten in der Berliner Unternehmerschaft.“ Dr. Kramm ermutigte die Unternehmen, sich für die Gesellschaft zu engagieren: „Engagement lohnt sich – es lebt von Gemeinsamkeit und Kreativität“.

Franz von Mendelssohn (1865-1935) stammte aus einer bekannten Berliner Unternehmer- und Künstlerfamilie. Er führte viele Jahrzehnte das Bankhaus Mendelssohn & Co, das im 19. und 20. Jahrhundert zu den renommierten Privatbanken in Deutschland zählte. Mendelssohn war Mitglied der Industrie- und Handelskammer zu Berlin seit deren Gründung 1902 und deren Präsident von 1914-1931. In den Jahren 1921-1931 stand er als Präsident dem Deutschen Industrie- und Handelstag vor. 1925 wurde von Mendelssohn zum Vizepräsidenten der Internationalen Handelskammern gewählt, 1931 in Washington zu ihrem Präsidenten. Mendelssohns Wirken für die Allgemeinheit war beispielhaft.