Standortpolitik

Wirtschaftsentwicklung und -struktur

Bruttoinlandsprodukt I: Bundesländervergleich

Seit einigen Jahren platziert sich Berlin beim Wirtschaftswachstum in der Spitzengruppe der Bundesländer. Auch angesichts der Corona-Pandemie zeigt sich, dass Berlin die Krise besser wegsteckt als die meisten anderen Länder. Die deutsche Metropole profitiert von ihrer internationalen Popularität, dem vergleichsweise großen Arbeitskräftepotenzial und einer herausragenden Forschungslandschaft.
Mit unzähligen Händlern, Hotels, Gastronomiebetrieben, und natürlich IT-Firmen bleibt der Dienstleistungssektor die wichtigste Branche in Berlin. Dennoch meistert gerade das produzierende Gewerbe die Krise im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Da die Stadt seit einigen Jahren jährlich rund 40.000 Einwohner hinzugewinnt, wachsen auch die Wertschöpfung von Immobilien- und Baubranche deutlich.

Bruttoinlandsprodukt II: Entwicklung seit 2004

Berlins Wirtschaftsentwicklung hat seit 2004 kräftig Fahrt aufgenommen. Damit war die Stagnation die frühen Nuller-Jahre überwunden. Auch die Lehman-Krise verkraftete die Berliner Wirtschaft vergleichsweise gut. Nach 2009 blieb das Wirtschaftswachstum stark, war aber weniger agil als zwischen 2005 und 2008. Durch die Corona-Pandemie kam es bundesweit zu Wachstumseinbrüchen. Vor allem Berlins große Gastronomie- und Tourismusbranche litten unter den Auflagen.

Berlin ist sicher nicht mehr arm aber von den wirtschaftlichen Zugpferden der deutschen Wirtschaft finden sich (noch) zu wenige in Berlin. Dennoch wuchs das BIP in den vergangenen Jahren schneller als im Bundesdurschnitt und es etabliert sich langsam ein steilerer Wachstumstrend der Hauptstadt.

Produktivität: Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde

Trotz des relativ geringen Anteils der Industrie, welche eine hohe Arbeitsproduktivität aufweist, konnte Berlins Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde 2020 erstmalig den Bundesdurchschnitt übersteigen. Durch das rasche Wirtschaftswachstum konnte die Lücke in den vergangenen Jahren erfolgreich geschlossen werden. Insgesamt belegt Berlin den 5. Platz hinter Hamburg, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.

Wirtschaftsstruktur I: Branchenstruktur 2020

Wie jede Metropole ist auch Berlin von Unternehmen der Dienstleistungswirtschaft geprägt. Sie tragen mehr als 80 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei. Dennoch ist der produzierende Sektor nicht zu vernachlässigen: Die hier erbrachte Wertschöpfung belief sich 2020 auf knapp 20 Milliarden Euro.

Wirtschaftsstruktur II: Strukturwandel 1991-2020

Seit der Wiedervereinigung verdoppelte sich die Wirtschaftsleistung des Dienstleistungssektors in Berlin. Das produzierende Gewerbe erholte sich von seiner Schwäche Mitte der 90er Jahre. Zwar wächst dieser Wirtschaftszweig seitdem stetig, aber das Wachstumstempo ist verhalten. Während der Dienstleistungssektor in den letzten 10 Jahren um fast 50 Prozent wuchs, stieg die Wertschöpfung des produzierenden Gewerbes lediglich um etwas über 10 Prozent.