Politische Positionen

Ausbildung sichern, Krise bewältigen, Chancen nutzen: Aktionsplan Ausbildung

Die Corona-Pandemie trifft den Berliner Ausbildungsmarkt hart. Angesichts der neuen Herausforderungen haben das Land Berlin, die Gewerkschaften, die Kammern, die Unternehmensverbände und die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit Anfang Mai eine Gemeinsame Erklärung zur Stärkung der beruflichen Bildung veröffentlicht. Um Unternehmen und Auszubildende sicher durch die Krise zu bringen, bedarf es jetzt einer Ausbildungspolitik, die kurz-, mittel- und langfristig die richtigen Anreize zur Krisenbewältigung und zum Wiederaufbau des Berliner Ausbildungsmarktes setzt.
Bildungspolitik aktuell Juni 2020: Die “Sonderausgabe: Aktionsplan Ausbildung” gibt es auch als PDF-Dokument zum Herunterladen.

Die Pressemitteilung “Ausbildung in Zeiten von Corona: Ausbildungsbereitschaft bleibt hoch – Unterstützung ist notwendig” vom 3. Juni 2020 fasst die Ergebnisse unserer Umfrage zusammen.
Ausbildungsunternehmen sind in der Krise doppelt gefordert, ihren eigenen Betrieb aufrecht zu erhalten und gleichzeitig den Fachkräftenachwuchs von morgen auszubilden. In einer Ausbildungsumfrage hat die IHK Berlin die Betroffenheit der Unternehmen erhoben. Über 900 Unternehmen haben sich daran beteiligt. Laut der Umfrage sieht jedes zweite Unternehmen die eigene Ausbildungstätigkeit aktuell kaum bis gar nicht durch die Corona-Krise beeinträchtigt. Knapp die Hälfte der Berliner Ausbildungsbetriebe steht allerdings vor mittleren bis großen Herausforderungen. Dabei ist das Ausmaß der Betroffenheit branchenabhängig: Die größten Probleme bestehen in den Branchen Hotel- und Gastgewerbe, Tourismus, Freizeit- und Kreativwirtschaft.

Akute Entlastung und Krisenbewältigung

Kurzfristig muss es höchste Priorität haben, bestehende Ausbildungsverhältnisse zu halten, sinnvoll fortzuführen und bei Bedarf alternative Einsatz- und Auffangmöglichkeiten für Azubis zu finden. Erste Sofortmaßnahmen wurden bereits umgesetzt. Hierunter fallen z.B. Erleichterungen in der Förderung von Verbundausbildung, sukzessive Wiederaufnahme des Betriebs an beruflichen Schulen und Öffnungsperspektiven für außerbetriebliche Einrichtungen. Wichtig bleibt jetzt:

Zügige Planung des kommenden Ausbildungsjahres

Das Angebot von Ausbildungsplätzen für den neuen Ausbildungsstart im Sommer 2020 hängt wesentlich von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der Exit-Strategie Berlins ab. Laut IHK-Umfrage halten die meisten Branchen an ihrem geplanten Ausbildungsangebot fest, sie suchen auch dringend weiterhin Auszubildende. In den besonders krisenbetroffenen Branchen Hotel- und Gastgewerbe, Tourismus, Freizeit- und Kreativwirtschaft ist hingegen mit einem Rückgang des Ausbildungsangebots zu rechnen. Wichtig ist jetzt:

Revitalisierung des Ausbildungsmarkts

Mittelfristig muss der Berliner Ausbildungsmarkt weiter gestärkt und für die Zukunft krisensicher gestaltet werden. Konjunkturprogramme sowie bundes- und landesweite Ausbildungspakte müssen hierfür die richtigen Anreize setzen und Maßnahmen treffen.