Standortpolitik

Start-up-Politik aus einem Guss

Jährlich mehr als 500 Startup-Gründungen machen Berlin zur Gründerhauptstadt Deutschlands. Über 50% aller deutschen Start-ups befinden sich in Berlin und haben dafür gesorgt, dass die Stadt sich weltweit zu einer der führenden Start-up-Metropolen entwickelt hat. 2017 flossen in 223 Finanzierungsrunden knapp über 3 Mrd. Euro in Berliner Start-ups. Um auch zukünftig als Start-up Hub zu wachsen, muss sich das Ökosystem weiterentwickeln.

Start-ups finden optimale Rahmenbedingungen

Obwohl Berlin noch ein vergleichsweise junger Gründungsstandort ist, hat sich ein dynamisches und innovatives Umfeld seit mehreren Jahren fest in der Stadt etabliert. Neben der hohen Lebensqualität finden Existenzgründer hier alle erforderlichen Erfolgsfaktoren: einen großen Talentpool internationaler Fachkräfte, Universitäten und Forschungseinrichtungen, Venture Capital, umfangreiche Beratungs- und Förderungsmöglichkeiten sowie günstige infrastrukturelle Rahmenbedingungen wie Büromieten.

Das Ökosystem muss sich weiterentwickeln

Nach Jahren des Wachstums haben sich die Anforderungen geändert. Um sich als Ökosystem auf Augenhöhe mit den global führenden Standorten zu etablieren, ist der Eintritt in eine neue Wachstumsphase notwendig. Es braucht mehr bzw. kontinuierlich Investments in Start-ups im dreistelligen Millionenbereich. Ziel muss es sein, dass über Erfolgsgeschichten nachhaltig Finanzmittel in die Stadt fließen und sich ein Rhythmus zwischen erfolgreichen Exits und lokalen Reinvestments entwickelt. So kann die Stadt als Ganzes profitieren.

Gründungspolitik ganzheitlich angehen

Fachkräfte: In der gesamten Bildungskette muss ein stärkerer Fokus auf digitale Lehrinhalte und Entrepreneurship gelegt werden. Daneben ist ein verstärktes Fachkräftemarketing im Ausland notwendig.
Finanzierung Start-ups haben keine personellen Kapazitäten für komplizierte Anträge. Die Antragsstellung auf öffentliche Förderung muss vereinfacht und die Rahmenbedingungen für privates Investment verbessert werden.
Infrastruktur: Trotz des Fokus auf den Ausbau von Wohnungen müssen Gewerbeflächen für wirtschaftliches Wachstum gesichert werden. Aus technischer Sicht ist der flächendeckende Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunkinfrastruktur erforderlich.
Verwaltung: Die Vereinfachung von Prozessen der Bürgerverwaltung und die Etablierung von digitalen Prozessen in den Bürgerämtern muss zur Einsparung von Zeit, Kosten und Aufwand für Berliner und Neuberliner führen. Insgesamt ist eine politikfeldübergreifende Agenda notwendig. Der Kostenvorteil gegenüber anderen Standorten wird sich im Zuge der hohen Dynamik weiter abschwächen. Andere Faktoren wie gut ausgebildete Nachwuchskräfte, ein positives Investitionsumfeld, eine leistungsstarke Infrastruktur und eine unterstützende Verwaltung gewinnen dagegen an Bedeutung.

IHK-Aktivitäten

  • Kontinuierlicher Dialog mit Senat, Verwaltung und Abgeordnetenhaus
  • Regelmäßiger Austausch über die Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Start-up Unit von Land Berlin und Partnern der Start-up Wirtschaft
  • Service und Beratungsangebote für Start-ups