Hochschulfinanzierung

Mehr davon: Investitionen in Hochschulen und Wissenschaft lohnen sich!

Die Berliner Wirtschaft bewertet die neuen Hochschulver­träge 2018-2022 als sehr positiv, auch wenn das Signal für eine nach­haltige Finanzierung der Career-, Gründer- und Transferservices noch deutlicher sein könnte. Dabei geht es um die verbindliche Finanzierung der Hochschulen (Globalzuschuss) sowie leistungsbasierte Zuschüsse. Fokus aus Wirtschaftssicht sind hier die Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Insgesamt gilt es nach wie vor, Leistungsanreize zu schärfen, Fehlsteuerungen zu korrigieren und weiter mutig zu investieren.

Leistungen und Profilierung der Hochschulen gezielt honorieren

Berlin braucht auskömmlich finanzierte Hochschulen, die flexibel, selbstständig und effizient ihre Aufgaben stemmen können. Dazu gehören eine gute, praxisorientierte Lehre für eine Rekordzahl an Studierenden sowie exzellente Forschung. Höhere Ausbildungskapazitäten in Verbindung mit gezielten Werbemaßnahmen für das Berufsschullehramt etwa in den MINT-Berufen und die Integration hochqualifizierter Geflüchteter sind abzusichern. Wirksame Maßnahmen für weniger Studien­ab­brecher, den Ausbau bzw. die Weiterentwicklung dualer und berufsbegleitender Studiengänge sowie mehr Angebote für beruflich Qualifizierte ohne Abitur sind ebenso unerlässlich. Und damit aus Forschungs­ergebnissen marktfähige Produkte bzw. Dienstleist­ungen werden, braucht es grundfinanzierte Career-, Gründer- und Transferservices.

Berlin ist auf dem richtigen Weg

Mit der Berlin Brain City-Agenda setzt der Senat den richtigen politischen Rahmen. Die „Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive“, der Investitionspakt Hoch-schulbau, die Förderungen für die Einstein Stiftung und das Institut für angewandte Forschung (IFAF), aber auch Verbünde (z. B. für die Exzellenzstrategie und “Berlin Innovation Transfer” (BIT6)) bringen eine neue Dynamik in die Wissenschaftslandschaft.

Investitionslücke ein Drittel größer als im Bundesdurchschnitt

Trotz positiver Entwicklungen, steigender Grundfinanzierung und Sonderprogrammen gibt es viel auf­zu­holen: Die Rahmenbedingungen für die Berliner Hochschulen, deren Ausstattung, Finanzierungssituation und Kooperationen mit Unternehmen aus der Region liegen z. T. noch deutlich unter dem Bundes­durch­schnitt. Dabei bringt jeder staatlich einge­setzte Euro dem Land Berlin einen zweiten Euro dazu. 

„Make Missions(s) Possible“

Die höhere Grundfinanzierung war dringend notwendig, reicht aber nicht für alle Aufgaben. Für die weitere Profilschärfung von Lehre, Forschung und Third Mission(s) (u. a. Transfer, Gründungen, Weiterbildung) muss die Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung tatsächliche Anreize setzen und Finanzierungsspielräume eröffnen. Mittel für die Career-, Gründer- und Transfer-Services müssen über die Sockelfinanzierung abgedeckt sein. Grundsätzliche Empfehlung hierzu: Über ergänzende wettbewerbliche Landesförderprogramme und attraktive Kooperationsmodelle für Wissenschaft und Wirtschaft nachdenken, die v. a.  vorhandene Strukturen nutzen (z. B. IFAF, Einstein Stiftung und berlinspe­zifi­sche Impulse setzen.