Politische Positionen

Schulqualität als Schlüssel zur Ausbildungsreife

Die ausbildenden Unternehmen stellen zu Recht Ansprüche an die Schulabgänger. Berufsausbildung muss auf einer soliden Grundlage aufbauen können. Ziel der dualen Berufsausbildung ist die Vermittlung vom berufs-relevanten Fachwissen, dabei können Ausbilder nicht von vorne anfangen. Die Betriebe erwarten daher, dass mit erfolgreichen Abschluss der Schulausbildung die Basis für Gemeinsinn, für Lern- und Leistungsbereitschaft gelegt sind und dass grundlegende Kenntnisse in allen Fächern erworben wurden. Damit Berliner Schüler die Ausbildungsreife flächendeckend erreichen, muss sich die Schulqualität verbessern.

Der Grundstein wird in der Grundschule gelegt

Bereits die sechsjährige Grundschule muss sicherstellen, dass sich alle Kinder am Ende der Primarstufe verlässliche Basiskenntnisse angeeignet haben. Maßstab hierfür muss die Kompetenzstufe I entsprechend der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) für die Sekundarstufe I sein. Zur Absicherung und individuellen Förderung ist es sinnvoll, individuelle Lernstandsanalysen in den 5. und 7. Klassen verbindlich durchzuführen. Damit Lehrer sich verstärkt auf die Vermittlung von Fachwissen und ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können, müssen sie von bürokratischen Aufgaben weitestgehend entlastet werden und der Versorgungsgrad mit Lehrkräften in Grundschulen auf 105 Prozent angehoben werden.

Schulleiter sind Führungskräfte

Die eigenverantwortliche Schule benötigt qualifizierte Schulleiter. Hier geht die Bildungsverwaltung mit den Fortbildungsangeboten des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) den richtigen Weg. Und dennoch: Um den Leitungsaufgaben gerecht werden zu können, benötigen Schulleiter Zeit. Sie sollten daher von sämtlichen Unterrichtsverpflichtungen freigestellt werden. Zur weiteren Entlastung müssen sukzessive weitere Verwaltungsleitungsstellen finanziert werden. Bei der Auswahl geeigneter Bewerber sollte neben dem Verwaltungsfachwissen auch die kaufmännische Qualifikation im Mittelpunkt stehen.  

Fortbildungsverordnung umsetzen

In Berlin wird auch in den kommenden Jahren der Anteil an Quereinsteiger an den Schulen kontinuierlich steigen, zudem müssen immer häufiger Lehrkräfte Fächer unterrichten, für die sie nicht ausgebildet wurden. Die neu erlassene Fortbildungsverordnung muss deshalb konsequent umgesetzt und gesteuert sowie mit attraktiven Fortbildungsangeboten unterlegt werden. 

Leistungsanreize in der Lehrervergütung schaffen

Die Entscheidung, die Vergütung für Grundschullehrer anzuheben, war richtig. Die pädagogische Arbeit ist gleichwertig zur fachlichen Wissensvermittlung. Es ist jedoch wichtig, mittelfristig ein leistungsgerechtes Vergütungssystem mit Zulagen und Leistungsprämien zu schaffen, welches überdurchschnittliches Engagement, Lehrtätigkeit an Brennpunktschulen, hohe Unterrichtsqualität, die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben oder fachlicher  Verantwortung monetär abbildet.