OSZ-Reform

Weiterentwicklung der beruflichen Schulen und OSZ

Eine Projektgruppe der Senatsbildungsverwaltung zur "Weiterentwicklung und Stärkung der beruflichen Schulen und OSZ" (ProwebeSO) hat seit Anfang 2015 umfangreiche Analysen zum Übergangsmanagement Schule-Beruf, schulischen Bildungsangeboten an OSZ sowie Bildungsgangstrukturen sowie einer Schul- und Standortentwicklung vorgelegt (Abschlussbericht).

Mit dem Projektauftrag ProwebeSO II will die Senatsbildungsverwaltung die Empfehlungen aus der Projektphase I in drei Teilprojektgruppen diskutieren und die Umsetzung vorbereiten.

Teilprojektgruppe I: Steuerung und Qualitätsmanagement eigenverantwortlicher berufliche Schulen: 

Welche Maßnahmen sind zur Stärkung der beruflichen Schulen und OSZ im Rahmen der eigenverantwortlichen Schule notwendig? Eigenverantwortung braucht systematisches Qualitätsmanagement (QM) und Qualitätssicherung (Freiheit und Verantwortung). Welcher Entwicklungsbedarf besteht hinsichtlich QM? Welche Handlungsfelder reklamieren besonderen Handlungsbedarf aus Sicht der Schulaufsicht, vor allem aber der Schülerinnen und Schüler sowie der betrieblichen Partner? Welche Qualitätskennzahlen sollten Gegenstand einer regelhaften Berichterstattung werden?

Teilprojektgruppe II: Bildungsangebote, Bildungsgangstrukturen an OSZ, Unterrichtsentwicklung

Haben die Bildungsangebote bzw. hat die Struktur der Bildungsgänge noch die richtige Passung für die gesellschaftlichen Anforderungen, den Wirtschaftsstandort und den Arbeitsmarkt Berlin? Welche Anpassungsmaßnahmen sind bezogen auf Bildungsgänge und Bildungsgangstruktur notwendig?
 

Teilprojektgruppe III: Schulentwicklungsplanung

Welche Maßnahmen sind zur Stärkung der beruflichen Schulen und OSZ im Rahmen der eigenverantwortlichen Schule notwendig? Eigenverantwortung braucht systematisches Qualitätsmanagement (QM) und Qualitätssicherung (Freiheit und Verantwortung). Welcher Entwicklungsbedarf besteht hinsichtlich QM? Welche Handlungsfelder reklamieren besonderen Handlungsbedarf aus Sicht der Schulaufsicht, vor allem aber der Schülerinnen und Schüler sowie der betrieblichen Partner? Welche Qualitätskennzahlen sollten Gegenstand einer regelhaften Berichterstattung werden?

Rolle der IHK Berlin:

Die Wirtschafts- und Sozialpartner sowie die Kammern werden in den Teilprojektgruppen mitwirken. Darüber hinaus wird projektbegleitend voraussichtlich noch im Mai 2016 ein Steuerungsgremium ebenfalls unter Beteiligung dieser Partner konstituiert, welches das Reformvorhaben der Senatsbildungsverwaltung gemeinsam mit Bildungssenatorin Sandra Scheeres begleiten soll.

Mischen Sie sich ein - begleiten Sie die Reform mit Ihrer Ausbildungsexpertise!

Ausbildungsbetrieb, die sich mit Expertise in diesen Reformprozess z.B. durch die Mitwirkung in einem Arbeitskreis oder zu einzelnen Themen einbringen möchten, können sich wenden an Anne Neidhardt (siehe Kontakt).


Stellungnahme zum Abschlussbericht der Projektphase I:

Die IHK Berlin fordert seit vielen Jahre eine Reform der Beruflichen Schulen, um die Qualität der Ausbildung im Land Berlin zu stärken.  Kurzstellungnahme der IHK Berlin zum Abschlussbericht der Projektphase I:
  • Die IHK Berlin begrüßt, dass die Politik durch den Projektauftrag „Weiterentwicklung beruflicher Schulen und OSZ“ den dringenden Reformbedarf im Bereich der beruflichen Bildung in Berlin erkannt hat und erste modellhafte Reformvorschläge z.B. für eine teilweise Neustrukturierung des Übergangssystems, der Berufs- und Studienorientierung sowie der Schulentwicklungsplanung vorgeschlagen hat. Ebenfalls begrüßt die IHK Berlin, dass zur Umsetzung des Projektes ein Steuerungskreis unter Beteiligung der Wirtschaft eingerichtet werden soll.

  • Positiv sehen wir die Empfehlung, die geplante Wiedereinführung des elften Pflichtschuljahres wenn zur gleichen Zeit  daran gearbeitet wird, den Rückbau vollzeitschulischer Übergangs- und Ausbildungsmodelle sowie den Umstieg aus diesen in die duale Ausbildung in den Fokus zu nehmen.

  • Um Ausbildungsunternehmen mit dem Angebot an Praktika- und Praxisplätzen (in der Berufs- und Studienorientierung, der integrierten Berufsausbildungsvorbereitung und dem Berliner Berufsausbildungsmodell) nicht zu überfordern, sind die Bestrebungen der Politik in den verschiedenen Projekten (z.B. Jugendberufsagentur, Landeskonzept Berufs- und Studienorientierung, Schulversuch IBA, EQ) in einem Gesamtprozess sinnvoll zusammenzuführen und gemeinsam zu priorisieren.

  • Wir sind gleichzeitig der Auffassung, dass für den Ausbildungsstandort Berlin wichtige Themenfelder bisher nicht Teil des Projektes waren. Eine sinnvolle Gesamtstrategie für eine zukunftsfeste und qualitativ hochwertige duale Ausbildung in Berlin muss z.B. zwingend auch Antworten geben auf den Umgang mit dem Fachlehrermangel bzw. die hohe Stundenzahl an fachfremdem Unterricht an den Berufsschulen.

  • Eine Stärkung der dualen Ausbildung in Berlin muss weiterhin zum Ziel haben, die Steuerung der beruflichen Bildung insgesamt deutlich zu stärken, z.B. durch die Gründung eines Landesinstituts für berufliche Bildung in dessen Gremien die dualen Partner auf der Ebene eines Kuratoriums, in Schulvorständen und Lernortkooperation verbindlicher und strukturierter als heute zusammenarbeiten.