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Interview Manja Schreiner

Manja Schreiner, die neue Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin, im Gespräch über ihre vorrangigen Ziele
Seit 2. Januar ist Manja ­Schreiner Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin. Die ehemalige Verkehrssenatorin bringt 15 Jahre Erfahrung in der Verbandsvertretung mit, darunter beim Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Fachgemeinschaft Bau, die sie fünf Jahre als Hauptgeschäftsführerin führte.
Berliner Wirtschaft: Was hat Sie am meisten an der neuen Aufgabe gereizt?
Manja Schreiner: Die IHK Berlin ist das Sprachrohr der Wirtschaft. In keiner anderen Organisation gibt es so viele Unternehmen aller Größen und Branchen. Diese Vielgestaltigkeit zeigt sich in der Themenbreite. Das Spektrum erstreckt sich auf fast alle Senatsverwaltungen, neben Wirtschaft auf Stadtentwicklung, Verkehr, Kultur, Gesundheit und Bildung. Mir war es schon immer ein Bedürfnis, mich auf der einen Seite für gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft einzusetzen und gleichzeitig aber auch die Unternehmen ganz konkret zu unterstützen. Insbesondere das Thema der dualen Berufsausbildung liegt mir dabei sehr am Herzen. Das spiegelt sich in meinem beruflichen Werdegang, und ich bin froh und glücklich, dass ich all meine Expertise nun bei der IHK Berlin einbringen darf.
Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
Ich habe schon in der kurzen Zeit im Amt ein sehr engagiertes Team in der IHK Berlin erlebt und erfahren, wie viele tolle Produkte die IHK unseren Unternehmen anbietet, welche sinnstiftenden Projekte wir initiieren und mit welchem Herzblut sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unsere ehrenamtlich engagierten Unternehmen einbringen. Deshalb ist es eines meiner Kernanliegen, den Mehrwert von Wirtschaft stärker im allgemeinen Bewusstsein zu verankern. Eine starke Wirtschaft ist das Fundament für eine prosperierende Stadt, für uns alle. Als Hauptgeschäftsführerin der IHK habe ich mir das Ziel gesetzt, den Berlinerinnen und Berlinern die Bedeutung einer starken Unternehmerschaft für die Stadt noch besser zu vermitteln.
Was dürfen die Mitgliedsunternehmen von Ihnen erwarten?
An erster Stelle natürlich einhundertfünfzigprozentigen Einsatz für die Interessen der Berliner Wirtschaft. Aber die IHK bietet ihren Mitgliedern ja über die Interessenvertretung hinaus einen enormen Mehrwert, sei es bei den Service- und Beratungsangeboten, der Aus- und Weiterbildung oder Netzwerkveranstaltungen. Und diese Angebote werden wir – im Austausch mit den Unternehmen – weiter ausbauen, um noch direkter und besser an den Bedürfnissen unserer Mitgliedsunternehmen zu sein.
Worauf sollte sich die Politik bei der HGF Manja Schreiner einstellen?
Berlin hat eine Menge sattsam bekannter Baustellen. Für den Wirtschaftsstandort Berlin ist es überlebenswichtig, dass diese Baustellen endlich beseitigt werden. Die IHK Berlin steht als Partner bei der Problemlösung bereit. Das werde ich freundlich, ausdauernd und unnachgiebig auf allen Ebenen einfordern – genauso wie ich freundlich, ausdauernd und unnachgiebig auf Missstände hinweisen werde.

von Claudia Engfeld