Fokus
Handel als Lebensader
Berlins Kieze an einem Samstagmorgen: Menschen bummeln durch die kleinen Läden, treffen Freunde auf einen Kaffee oder stöbern durch die Angebote auf den großen Einkaufsmeilen. Der Einzelhandel ist dabei mehr als nur ein wirtschaftlicher Faktor: Er bringt Leben in die Nachbarschaften und lässt Gastronomie, Kultur und Freizeitangebote blühen. Unsere Stadtzentren mit ihren rund 80 Einkaufsstraßen, fast 70 Shoppingmalls und zahlreichen Geschäften sind die Herzkammer dieser Lebendigkeit, für Einheimische und Gäste unserer Stadt gleichermaßen.
Doch dieses Herz schlägt nicht von allein. Die Herausforderungen sind groß: Corona, der Krieg in der Ukraine, der digitale Wandel, die demografische Entwicklung und die Energiewende – all das beeinflusst das Einkaufsverhalten und erhöht den Druck auf die Geschäfte und die Belegschaften.
Die Senatswirtschaftsverwaltung arbeitet gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und der Stadtgesellschaft. Gemeinsam arbeiten wir an der erfolgreichen Zukunft unserer Stadtzentren. Sie sollen Orte der Begegnung, des Austauschs und der Gemeinschaft sein – lebendig, vielfältig und mit vielen verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten für alle: Einkaufen, aber auch Anliegen bei der Verwaltung klären oder den öffentlichen Raum und Kulturangebote genießen. Im Juni 2024 haben wir den „Zentrengipfel“ initiiert. Unser Ziel: Die zentralen Bereiche in den Bezirken stärken und den Wandel aktiv gestalten.
Wichtig ist eine vielseitige Mischung aus Handel, Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Berlins Zentren sollen Raum für Begegnung, Erholung und Kultur bieten – mit mehr Grünflächen, Plätzen zum Spielen und Sporttreiben sowie kulturellen Angeboten. Zentren sollten Orte sein, die für alle Generationen attraktiv sind.
Seit September 2024 führt die Senatswirtschaftsverwaltung dazu intensive Gespräche mit allen zwölf Bezirken, um konkrete Bedarfe zu ermitteln und daraus maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. In zwei Runden je Bezirk, gemeinsam mit lokalen Branchenverbänden und Wirtschaftspartnern, erarbeiten wir Maßnahmen zur Weiterentwicklung.
Formate wie Zentren- und Branchendialoge geben Bürgerinnen und Bürgern zudem die Möglichkeit, den Prozess aktiv mitzugestalten. So schaffen wir Plattformen für Austausch und Feedback. Die Ergebnisse unserer gemeinsamen Arbeit werden wir im Juni 2025 auf einem weiteren Zentrengipfel vorstellen.
Die Zukunft der Berliner Zentren ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Denn klar ist: Berlin bleibt lebenswert und einzigartig, wenn unsere Zentren lebendig sind.
Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe & Michael Biel, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
© SenWiEnBe/Hans Christian Plambeck, SenWiEnBe/Reto Klar