Präsidiumskolumne

Das geht nur gemeinsam

Während der Pandemie hat Berlin gezeigt, wozu es fähig ist. Auch wenn nicht alles perfekt war, regierten Pragmatismus und Kooperationsbereitschaft. Daran müssen wir anknüpfen. 
Meinung
In der Kolumne „Auf den Punkt“ ­positionieren sich im ­monatlichen Wechsel Mitglieder des ­Präsidiums zu wirtschaftspolitischen ­Fragestellungen aus ihrer persönlichen Sicht.
Berlin hat viele Herausforderungen zu meistern, doch wie schaffen wir es? Ich habe einen Vorschlag, der schon einmal gut funktioniert hat.
Die Bewältigung der Corona-Pandemie – eine Herkulesaufgabe – hat uns als Gesellschaft gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn wir mit einem gemeinsamen Ziel, mit Offenheit, Pragmatismus und gegenseitigem Vertrauen kooperieren und Kompetenzen bündeln. Lassen Sie uns das Erlebte aufarbeiten, das Positive aus dieser Zeit weiterführen und Unbrauchbares wieder verlernen.
Partner auf allen Ebenen der Gesellschaft wie Politik, Zivilgesellschaft, Verbände und Privatwirtschaft haben sich zusammengeschlossen, um ihre Fähigkeiten zu bündeln – und das an vielen Stellen ohne Vorbehalte, ohne Ideologie und ohne überbordende Bürokratie. Nehmen Sie den Aufbau der Impfzentren oder der Test-Infrastruktur als Beispiele: Sicher lief nicht alles perfekt, doch wir haben es in Rekordzeit geschafft, in einer für uns alle unbekannten Situation Lösungen für die immensen Herausforderungen zu entwickeln.
Jeder hat während der Pandemiezeit seine Erfahrungen gemacht – negative wie positive. Ich möchte heute den Fokus sehr bewusst auf all das Positive richten, auf die angenehmen Überraschungen, die wir erlebt haben. Die Schnelligkeit der Berliner Verwaltung bei Genehmigungsprozessen, der Pragmatismus bei Entscheidungen, die Kooperationsbereitschaft – jeder, der einen Beitrag leisten konnte, war aufgerufen und willkommen. Jetzt ist es an uns allen, diesen Dialog und das entstandene Vertrauen fortzuführen. Sie sind die beste Voraussetzung, um den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu begegnen.
Wir alle müssen das Ziel haben, die gesellschaftliche Transformation zu gestalten. Gestalten in einer Art, die die Funktionsfähigkeit des Staates, den Wohlstand der Gesellschaft und die Wirtschaftskraft der Industrie erhält, die Antworten gibt auf den Fachkräftemangel, die Energiewende, die Inflation und die demografisch bedingten Herausforderungen. Die einzelnen Aufgaben sind weder durch die Politik noch durch zivilgesellschaftliches Engagement oder von der Industrie allein zu lösen. Lassen Sie uns daher das Positive gemeinsam, ergebnisoffen und lösungsorientiert weiterentwickeln.
Von Kathrin Klär-Arlt
Prokuristin der Pfizer Pharma GmbH und Präsidiumsmitglied der IHK Berlin