IHK

Ausbildung: Schritt für Schritt zum Traumberuf

Mit der richtigen Ausbildung ins Berufsleben starten

Was bedeutet es, eine Ausbildung zu machen?

Eine Ausbildung vermittelt Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten über bestimmte Berufsfelder. Neben der betrieblichen Ausbildung gibt es die Möglichkeit zur Ausbildung an einer Schule oder das duale Studium an einer Hochschule. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung an. Wer die besteht, erhält sein Abschlusszeugnis.
Eine Berufsausbildung qualifiziert zur Ausübung eines bestimmten Berufs. Die Ausbildungsdauer ist abhängig vom jeweiligen Ausbildungsberuf und dauert in der Regel zwei bis dreieinhalb Jahre.

Welche Ausbildungsberufe gibt es?

Ausbildungen werden von zahlreichen Unternehmen in unterschiedlichen Branchen angeboten. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Ausbildung nach Ihren Interessen und Fähigkeiten auszuwählen. Neben Berufsausbildungen in klassischen Branchen wie Metall und Elektro können Sie sich für eine Ausbildung beispielsweise im E-Commerce oder in der Mechatronik entscheiden.
Liste der beliebtesten IHK-Ausbildungsberufe 2023 nach abgeschlossenen Ausbildungsverträgen
1.
Verkäufer/-in
2.
Kaufmann/-frau für Büromanagement
3.
Kaufmann/-frau im Einzelhandel
4.
Industriekaufmann/-frau
5.
Industriemechaniker/-in
6.
Fachkraft für Lagerlogistik
7.
Mechatroniker/-in
8.
Koch/Köchin
9.
Elektroniker/-in für Betriebstechnik
10.
Fachinformatiker/-in
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Berücksichtigt wurden alle neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Zeitraum 01. Oktober 2022 bis 30. September 2023)
Einen Überblick über alle anerkannten Ausbildungsberufe bietet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Ausbildungsarten

Duale Ausbildung

In Deutschland hat sich die duale Berufsausbildung etabliert. Dabei lernen Sie theoretisches Wissen in der Berufsschule und sammeln praktische Erfahrung im Betrieb.
Unterricht an der Berufsschule haben Sie in der Regel jede Woche an ein bis zwei Tagen. Bei manchen Ausbildungsberufen haben Sie stattdessen wochenweise Blockunterricht. Die restliche Zeit arbeiten Sie im Unternehmen.
Während der Ausbildung erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung. Diese variiert und ist abhängig von verschiedenen Faktoren, z.B. ob das Unternehmen tarifgebunden ist.
Viele Ausbildungsbetriebe bieten neben der Ausbildung den Erwerb von Zusatzqualifikationen an.

Schulische Ausbildung

Schulische Ausbildungen können vielfach an Berufsschulen und Kollegschulen absolviert werden. Im Gegensatz zur dualen Ausbildung überwiegt die Theorie. Eine schulische Ausbildung wird meistens für Berufe angeboten, die ein theoretisches Verständnis voraussetzen. Dazu gehören u.a. Jobs im Gesundheits- oder Sozialbereich. Während einer schulischen Ausbildung müssen Sie in der Regel Praxisphasen oder ein Anerkennungspraktikum absolvieren. Voraussetzung für den Abschluss der Ausbildung ist das Bestehen einer Abschlussprüfung.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, die Ausbildung direkt mit dem Erwerb der Fachhochschul-, Fachoberschul- oder der fachgebundenen Hochschulreife zu verbinden. Weil die Plätze an Berufsfachschulen begrenzt sind, ist meist eine Bewerbung notwendig und es werden ggf. Gebühren erhoben.

Duales Studium

Ein duales Studium verbindet akademisches Wissen mit dem praktischen Know-how einer Berufsausbildung. Dabei sind die Varianten Verbundstudium oder Studium mit vertiefter Praxis möglich. Beim Verbundstudium können Sie zwei Abschlüsse in kürzerer Zeit erwerben. Durch Abstimmung und Vernetzung der Lernorte Betrieb, Berufsschule und Hochschule werden Wiederholungen vermieden, Synergien genutzt und beide Abschlüsse meist bereits nach gut vier Jahren erzielt.

Welche Ausbildung dauert wie lange?

Eine betriebliche Ausbildung dauert in der Regel zwei bis dreieinhalb Jahre. Die Regelausbildungszeit ist für jede Ausbildung festgelegt. Diese kann der jeweiligen Ausbildungsordnung entnommen werden.
Die Ausbildungsdauer kann verkürzt werden. Durch das Anrechnen eines Schulabschlusses, gute Leistungen in der Berufsschule oder die Anrechnung einer vorherigen Ausbildung, kann die Ausbildungsdauer um bis zu zwölf Monate verkürzt werden.
Im Folgenden sind beispielhaft einige IHK-Ausbildungsberufe und ihre Ausbildungsdauer dargestellt.
Beruf
Ausbildungsdauer
Verkäufer/-in
2 Jahre
Kaufmann/-frau im Einzelhandel
3 Jahre
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in
3,5 Jahre
Bankkaufmann/-frau
3 Jahre
Industriemechaniker/-in
3,5 Jahre
Florist/-in
3 Jahre
Fachlagerist/-in
2 Jahre
Sport- und Fitnesskaufmann/-frau
3 Jahre
Hotelfachmann/-frau
3 Jahre

Ablauf einer Ausbildung

Bewerbung und Ausbildungsbeginn

Bewerbung

Wann Sie sich bewerben können, hängt vom jeweiligen Ausbildungsberuf ab. Informieren Sie sich frühzeitig über die Fristen. Bewerben Sie sich idealerweise bereits nach Abschluss der vorletzten Klasse.
Das gilt auch für die schulische Ausbildung. In der Regel ist die Bewerbung ein Jahr vor Ausbildungsbeginn notwendig.

Ausbildungsvertrag

Der erfolgreichen Bewerbung für eine Ausbildung folgt der Abschluss des Ausbildungsvertrags. Er beinhaltet rechtliche Aspekte wie die Höhe der Ausbildungsvergütung, die Dauer der Ausbildung und die Länge der Probezeit.

Ausbildungsbeginn

Üblicherweise startet eine Ausbildung am 1. August oder 1. September. Mitunter ist ein Einstieg unter dem Jahr möglich. Am Anfang lernen Sie den Ausbildungsbetrieb kennen und erhalten einen Überblick über die Tätigkeitsbereiche.

Berufsschule während der Ausbildung

Der Unterricht in der Berufsschule findet in Teilzeit statt. Es kann sein, dass sie diese regelmäßig für ein bis zwei Tage in der Woche besuchen oder blockweise in ganzen Wochen. Der Blockunterricht findet vor allem bei selteneren Ausbildungsberufen statt. In welche Berufsschule Sie gehen, hängt vom Standort des Ausbildungsbetriebs ab.

Prüfungen und Abschluss

In der Regel kommen zwei Prüfungen während der Ausbildungszeit auf Sie zu. Die Zwischenprüfungen (oder Abschlussprüfungen Teil 1) werden ungefähr zur Hälfte der Ausbildung absolviert. Die Abschlussprüfungen (oder Abschlussprüfungen Teil 2) finden am Ende der Ausbildungszeit statt. Diese können je nach Ausbildungsordnung einen theoretischen, praktischen und mündlichen Teil beinhalten.
Wird eine Prüfung nicht bestanden, können Sie diese zweimal wiederholen. Mit Bestehen der Abschlussprüfung erhalten Sie Ihr Ausbildungszeugnis und somit eine bundesweit einheitliche, anerkannte Berufsausbildung.

Was, wenn die Ausbildung oder das Ausbildungsunternehmen nicht passt?

Eine Ausbildung abzubrechen, ist keine leichte Entscheidung und sollte gut überlegt sein. Statistisch entscheidet sich jeder Vierte dazu, den Ausbildungsvertrag zu lösen. Das liegt oft an Problemen mit dem Ausbildungsbetrieb, der Berufsschule oder daran, dass der Job einfach nicht so ist, wie man ihn sich vorgestellt hat.
Diese Möglichkeiten haben Sie, wenn die Ausbildung oder das Ausbildungsunternehmen nicht zu Ihnen passt:

Wechsel des Ausbildungsplatzes

Grundsätzlich ist ein Ausbildungsplatzwechsel möglich. Jedoch sind zur Auflösung des Ausbildungsvertrags gute Gründe oder das Einverständnis des Betriebs erforderlich. Sollte dies der Fall sein, können Sie Ihre Ausbildung ohne Hindernisse in einem anderen Betrieb weiterführen.

Aufhebungsvertrag

Der Aufhebungsvertrag ist nicht gleichzusetzen mit einer Kündigung. Beide Parteien sind sich in diesem Fall einig über die Auflösung des Ausbildungsverhältnisses. Dabei sind keine Gründe anzugeben oder Fristen zu beachten.

Kündigung

Kommt ein Aufhebungsvertrag grundsätzlich nicht in Frage, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Ausbildungsverhältnis zu kündigen.
  • Kündigung während der Probezeit: Während der Probezeit kann die Ausbildung unter erleichterten Bedingungen fristlos und ohne Kündigungsgrund wechselseitig gekündigt werden.
  • Kündigung während der Ausbildung: Während der Ausbildung gibt es zwei Möglichkeiten, das Ausbildungsverhältnis zu kündigen.
    • Fristlose Kündigung: Gem. § 22 Abs. 2 Nr. 1 Berufsbildungsgesetz kann eine fristlose Kündigung nur unter Angabe eines wichtigen Grundes erfolgen. Die Kündigung kann demnach von Seiten des Auszubildenden sowie von Seiten des Ausbilders erfolgen. Bei einem wichtigen Grund handelt es sich in der Regel um schwere Gesetzesverstöße wie das Schwänzen der Ausbildung oder Diebstahl. Des Weiteren darf die Ursache der Kündigung nicht länger als zwei Wochen in der Vergangenheit liegen, ansonsten ist diese unwirksam.
    • Ordentliche Kündigung: Eine Ordentliche Kündigung kann von Seiten des Auszubildenden wirksam werden, wenn dieser seine Berufsausbildung grundsätzlich aufgeben oder einen anderen Beruf erlernen möchte. Die Kündigungsfrist beträgt in diesem Fall vier Wochen.

Rechtliches zur Ausbildung

Voraussetzungen zum Start einer Ausbildung

Aus rechtlicher Sicht gibt es keine Voraussetzungen bezüglich eines Schulabschlusses, dennoch wird vom Ausbildungsbetrieb in der Regel mindestens ein Haupt- bzw. Mittelschulabschluss erwartet. In manchen Ausbildungsberufen ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben. Ist der Auszubildende noch minderjährig, kann der gesetzliche Vertreter an dessen Stelle unterschreiben. Um eine Ausbildung starten zu können, ist vorab eine Bewerbung notwendig.
Tipp: Neben der Schulbildung gibt es weitere Faktoren, welche die Chance auf Ihren Wunsch-Ausbildungsplatz erhöhen. Anwendungsbezogenes Wissen sowie Soft Skills und Praktika können für Sie einen Vorsprung gegenüber anderen Bewerbern (trotz schlechterer Noten) bedeuten.

Rechte und Pflichten in der Ausbildung

Als Auszubildender gehen Sie ein Rechtsverhältnis mit dem Ausbildungsbetrieb ein. Daraus resultieren nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.
Alle Rechte, die Ihnen zustehen, und Pflichten, denen Sie nachkommen müssen, sind im Berufsbildungsgesetz, im Jugendschutzgesetz, in der Ausbilder-Eignungsverordnung sowie in der Handwerksordnung einzusehen.
Hier erhalten Sie einen kleinen Überblick über wichtige Rechte und Pflichten.
Ihre Rechte in der Ausbildung
Recht auf kostenlose Ausbildungsmittel
Recht auf Vergütung
Kündigungsrecht
Recht auf Urlaub
Recht auf geregelte Arbeits-, Pausen- sowie Über- und Minusstunden
Recht auf Verkürzung der Ausbildung
Recht auf ein Ausbildungszeugnis
Recht auf Einhaltung des Ausbildungsziels
Ihre Pflichten in der Ausbildung
Pflicht zu lernen
Sorgfaltspflicht und die Pflicht zum Führen eine Berichtsheftes
Pflicht zum Besuch der Berufsschule
Pflicht zur Einhaltung der Betriebsordnung
Pflicht zur Krankmeldung
Schweigepflicht


Ausbildungsvergütung

Der Auszubildende bekommt streng genommen kein Gehalt, sondern eine Ausbildungsvergütung. Auch wenn umgangssprachlich von einem „Auszubildendengehalt“ gesprochen wird. Gemeint ist dasselbe. Die Ausbildungsvergütung erhalten Sie spätestens am Ende eines jeden Monats in Form eines fixen Betrags. Im Gegensatz zu einem Lohn ist diese nicht abhängig von den Stunden, die Sie im Betrieb arbeiten. Die Ausbildungsvergütung erhalten Sie außerdem in gleicher Höhe während des Urlaubs, der Berufsschulzeit oder Krankheit.
Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt vom Alter des Auszubildenden, des Ausbildungsjahres und der spezifischen Ausbildung ab. Diese wird im Ausbildungsvertrag festgelegt.
Seit 2020 ist eine Mindestvergütung für Auszubildende gesetzlich vorgeschrieben.

Mindestvergütung von Auszubildenden

2021
2022
2023
2024
1. Ausbildungsjahr
550 €
585 €
620 €
649 €
2. Ausbildungsjahr
649 €
690 €
732 €
766 €
3. Ausbildungsjahr
743 €
790 €
837 €
876 €
4. Ausbildungsjahr
770 €
819 €
868 €
909 €

Kosten einer Ausbildung

Grundsätzlich übernimmt der Betrieb den Großteil der Kosten. Hierbei handelt es sich um solche, die im Zusammenhang mit der betrieblichen Ausbildung stehen, beispielsweise Arbeitsmaterialien oder Schutzkleidung. Alles im Zusammenhang mit der Berufsschule, der Anfahrt und den Unterbringungskosten liegt in der Verantwortung des Auszubildenden. Diese Kosten übernimmt der Betrieb in der Regel nicht.

So können Sie herausfinden, welche Ausbildung zu Ihnen passt

Bei der Berufswahl spielen die eigenen Fähigkeiten und Interessen eine entscheidende Rolle. Überlegen Sie sich, was Ihnen Spaß macht, denn Ihren Beruf werden Sie lange ausüben. Verreisen Sie gerne? Dann ist vielleicht der Bereich Touristik für Sie interessant. Arbeiten Sie schon immer gerne mit Computern oder sind technikbegeistert? Dann könnte eine Ausbildung im Bereich IT, zum Beispiel als Fachinformatiker, für Sie die richtige Wahl sein.
Wenn Sie sich nicht sicher über Ihre eigenen Stärken und Interessen sind, kann es sinnvoll sein, eine vertraute Person oder den Lehrer um eine Einschätzung zu bitten. Ebenso kann Ihnen ein Berufstest der Agentur für Arbeit dabei helfen, herauszufinden, welcher Beruf am besten zu Ihnen passt.

Die richtige Ausbildung finden – Praktika, Schnuppertage und Ausbildungsmessen

Wenn Sie sich über Ihre Fähigkeiten und Interessen bewusst geworden sind, haben Sie sicherlich schon ein paar Favoriten unter den Ausbildungen, die zu Ihnen passen könnten. Jetzt sollten Sie sich einen Eindruck vom Arbeitsalltag des jeweiligen Ausbildungsberufs verschaffen. Dazu haben Sie mehrere Möglichkeiten:

Ausbildungsmessen

Auf Ausbildungsmessen können Sie sich einen Überblick über regionale Ausbildungsangebote verschaffen. Sie haben direkte Ansprechpartner von zahlreichen Unternehmen, können Kontakte knüpfen und bekommen einen Eindruck vom jeweiligen Arbeitsalltag des Ausbildungsberufs. Auch helfen Gespräche mit anderen Auszubildenden dabei, eine Entscheidung zu treffen.

Praktika und Schnuppertage

Praktika und Schnuppertage stellen eine gute Möglichkeit dar, in den Alltag eines Berufs hineinzuschnuppern. Dabei können Sie herauszufinden, ob Ausbildung und Ausbildungsbetrieb zu Ihnen passen.

Der Bewerbungsprozess zur Ausbildung: Checkliste

Wann muss ich mich für eine Ausbildung bewerben?

Der richtige Zeitpunkt für die Bewerbung hängt von der jeweiligen Ausbildung ab. Informieren Sie sich frühzeitig über Bewerbungsfristen. In aller Regel sollten Sie sich mit Abschluss der vorletzten Klasse anfangen zu bewerben. Grundsätzlich gilt: Bei großen Unternehmen und Firmenketten sollten Sie sich früher bewerben. Bei kleinen Unternehmen haben Sie auch noch kurzfristig die Chance auf einen Ausbildungsplatz, allerdings sollten Sie Ihre Bewerbung im besten Fall bis Februar eingereicht haben. Die duale Ausbildung beginnt in aller Regel zum 1. August oder 1. September.
Auch für schulische Ausbildungen ist eine Bewerbung ein Jahr im Voraus notwendig. Zudem kann es sein, dass Sie im Vorhinein Praktika absolvieren müssen. Erkundigen Sie sich also auch hier, welche Fristen und Voraussetzungen es für den Ausbildungsstart gibt.

Bewerbungsschreiben

Das Bewerbungsschreiben ist der erste und zuerst auch einzige Eindruck, den der potenzielle Ausbilder von Ihnen haben wird. Geben Sie sich hierbei besonders viel Mühe. Der Text sollte individuell auf die jeweilige Ausbildungsstelle bezogen sein. Stellen Sie Ihre Fähigkeiten und Stärken heraus. Zudem sollten Sie erwähnen, warum Sie sich gerade für diese Ausbildungsstelle interessieren. Im Zweifel erhält der Betrieb viele Bewerbungen. Es ist entscheidend, sich von anderen Bewerbern abzuheben.
Weitere Bestandteile der Bewerbung sind Ihr Lebenslauf und das letzte Schulzeugnis. Im Lebenslauf sollten Sie Angaben zu Ihrer Person machen. Ein Foto ist gesetzlich keine Pflicht, jedoch üblich.

Checkliste: Bestandteile der Bewerbung

  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Das letzte Schulzeugnis (Kopie)
  • Weitere Zertifikate oder Bescheinigungen (z.B. Praktika)

Auswahlverfahren

Wenn Sie Ihre Bewerbung erfolgreich eingereicht haben, werden Sie häufig zu einem Auswahlverfahren in Form eines Eignungstests oder Assessment-Centers eingeladen. Der Betrieb möchte es einschätzen können, ob Sie die Voraussetzungen für die ausgeschriebene Ausbildungsstelle erfüllen.
Bei Assessment-Centern absolvieren mehrere Kandidaten (im Team oder einzeln) bestimmte Aufgaben oder Tests mit Bezug auf den Ausbildungsberuf. Dabei werden sie von Mitarbeitern oder Personalexperten begleitet. Im Ergebnis kann der Ausbilder beurteilen, wer am besten für die Ausbildung geeignet ist.

Vorstellungsgespräch

Wenn Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten haben, können Sie davon ausgehen, dass Sie in der engeren Auswahl für den Ausbildungsplatz sind. Informieren Sie sich im Vorhinein über das Unternehmen und bereiten Sie sich auf mögliche Fragen vor. Achten Sie auf ordentliche Kleidung und Pünktlichkeit.

Zu- oder Absage erhalten?

Falls Sie eine Zusage erhalten haben, dann ist Ihr Ausbildungsplatz schon so gut wie sicher. Einzig der Ausbildungsvertrag muss noch unterzeichnet werden. Falls Sie sich parallel beworben haben, teilen Sie den anderen Betrieben spätestens nach Abschluss des Vertrags Ihre Entscheidung mit.
Sie haben eine Absage erhalten? Das ist kein Drama. Eine Absage kann viele Gründe haben. Entscheidend ist, dass Sie sich nicht entmutigen lassen und weiterhin bewerben. Fragen Sie den Betrieb nach den Gründen für die Absage. Das hilft, Fehler bei weiteren Bewerbungen zu vermeiden.

Eine Ausbildung lohnt sich auch für Abiturienten!

Viele Abiturienten denken, nur weil sie das Abitur gemacht haben, müssten sie studieren. Vielfach herrscht der Irrglaube, man würde mit einem Studium bessere Karrierechancen haben. Es gibt zahlreiche Ausbildungen, die nicht nur anspruchsvoll sind, sondern auch gute Verdienst- und Karrieremöglichkeiten bieten. Insbesondere durch eine anschließende Weiterbildung erreicht man mindestens das Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR). Damit befindet man sich auf einer Ebene mit Bachelor-Absolventen aus dem akademischen Bereich und kann zum Beispiel eine Ausbildung mit anschließender Weiterbildung zum Handelsfachwirt oder zum Bauzeichner machen.

Ausbildung finden ohne Abschluss

Rechtlich gibt es für die meisten Ausbildungsberufe keine Voraussetzung in Form eines Schulabschlusses. Insbesondere IHK-Berufe sind zulassungsfrei. Dennoch wird meist laut Stellenanzeigen ein Schulabschluss gefordert. Das Portal BERUFENET der Agentur für Arbeit gibt in den „Steckbriefen“ zu den einzelnen Berufen Auskunft darüber, welche Berufsabschlüsse statistisch erwartet werden.
Aber auch ohne Schulabschluss ist nicht gleich alles verloren. Deshalb gilt: Einfach versuchen. Besonders Soft Skills wie eine gute Kommunikationsfähigkeit und Praxiserfahrung werden Arbeitgebern zunehmend wichtig und können in manchen Fällen eine Ausbildung ermöglichen, für die normalerweise ein Schulabschluss benötigt worden wäre.

Das kann Ihnen dabei helfen, eine Ausbildung auch ohne Abschluss zu finden

  • Praktika: Viele Unternehmen schätzen es, wenn Bewerber Praxiserfahrung mitbringen. Praktika sind ein überzeugendes Argument dafür, dass Sie den Ausbildungsplatz bekommen.
  • Bewerbungen an kleinere Unternehmen schreiben: Aufgrund des Fachkräftemangels suchen Unternehmen aller Größen nach Auszubildenden. Besonders bei kleineren Unternehmen ist die Chance auf einen Ausbildungsplatz hoch. Große Unternehmen haben oft Richtlinien und viele Bewerber, weshalb ein Abweichen von der Stellenausschreibung oft ein K.-o.-Kriterium ist.

Weitere Maßnahmen, um die Chance auf eine Ausbildung zu erhöhen

  • Einstiegsqualifizierung (EQ): Hierbei handelt es sich um ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum in einem Ausbildungsberuf, welches von der Agentur für Arbeit gefördert wird. Die erfolgreich durchlaufene Maßnahme kann im Einvernehmen mit dem Ausbildungsbetrieb auf die Ausbildungszeit angerechnet werden.
  • Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB): Die BvB ist ein weiteres Angebot der Agentur für Arbeit. Über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten haben Sie die Möglichkeit, unterschiedliche Berufe in Form von Praktika kennenzulernen. Sie erhalten zusätzliche Unterrichtseinheiten und Training, die Sie auf die Ausbildung vorbereiten sollen. Eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme kommt für alle infrage, die nicht mehr schulpflichtig sind und sich beruflich orientieren wollen.

Schritt für Schritt zur richtigen Ausbildung

Sie haben weitere Fragen rund um das Thema Ausbildung? Sie sind sich nicht sicher, ob eine Ausbildung das Richtige für Sie ist, oder brauchen Unterstützung, eine Ausbildung zu finden? Dabei sind die IHK-Ausbildungsberater Ihnen gerne behilflich.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige IHK, die Sie hier finden: www.ihk.de