#3Mal3: Einzelhandel und künstliche Intelligenz

Die IHK Karlsruhe wird sich im Zuge ihrer digitalen Gesamtstrategie mit unterschiedlichen Themen rund um die Digitalisierung beschäftigen. Hierzu werden monatlich im Rahmen der Reihe #3Mal3derDigitalisierung 3 Fragen an Unternehmen gestellt – und die 3 Antworten werden mit Ihnen geteilt! 
Logistik, Bestandsmanagement, Inventur, Sortimentsgestaltung, Personaleinsatzplanung, Kundenbindung über personalisierte Apps und Vieles mehr – überall im Einzelhandel hat die Digitalisierung und mit ihr oft auch die künstliche Intelligenz Einzug gehalten.
Wo bestimmt künstliche Intelligenz heute schon den Alltag im Einzelhandel und welche Potenziale hat sie in der Zukunft? In der Ausgabe im Juni beantworten unsere 3 Fragen, Herr Roland Fitterer und Herr Sven Fitterer, Frischemarkt Fitterer GmbH.

1. Haben Sie Beispiele wo in Ihrem Betrieb heute schon künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt?

Es gibt zahlreiche Beispiele aus unserem Betrieb, wo wir künstliche Intelligenz schon heute erfolgreich nutzen. Einerseits fällt mir unser automatisiertes Bestellwesen ein, bei dem mithilfe einer künstlichen Intelligenz für jedes Produkt eigene Bestellvorschläge errechnet werden, um letztendlich einen effizienten Bestellvorgang und gleichzeitig volle Regale zu gewährleisten. Andererseits gibt es Coupons mit individuellen Kundenangeboten, welche nach einem Kassiervorgang automatisiert erstellt werden, ohne dass es jegliches Zutun des Menschen bedarf.
Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass Elemente der künstlichen Intelligenz sicher zukunftsweisend und effizient sind – aber auch ihre Grenzen haben! So sollten diese stets durch unsere Mitarbeiter im Einsatz begleitet werden! Beispielsweise erkennt das künstliche Modul des automatischen Bestellwesens erst spät, wenn es zu Schwankungen im Abverkauf, zum Beispiel durch Krisensituationen, Hamsterkäufe oder Lieferengpässe, kommt. Hätten wir also keinen Mitarbeiter mehr vor Ort, wären die Regale für das Sonnenblumenöl möglicherweise länger leer als notwendig!

2. Welche Chancen sehen Sie insbesondere für kleine Einzelhandelsbetriebe?

Für kleine Betriebe sehen wir die Chance, dass bestimmte Arbeitsschritte effizienter abgewickelt und Kosten eingespart werden können. Auch hier sind die Mitarbeiter vor Ort jedoch sehr wichtig, denn diese Betriebe haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil durch den persönlichen Kontakt in den Filialen. Wir erkennen, dass der Trend „regional und lokal“ für viele Kunden weiterhin einen großen Stellenwert hat!

3. Worauf kann sich der Kunde im Zusammenhang mit der Digitalisierung freuen?

Der Kunde kann sich auf vielfältige Angebote freuen, die seinen Einkauf künftig immer einfacher und komfortabler werden lassen. So werden bereits biometrische Bezahlsysteme oder vollautomatisierte Kassen ohne haptischen Scansysteme entwickelt. Es werden außerdem bereits Einkaufswägen getestet, welche die gekauften Produkte automatisch erkennen und ohne das Zutun des Kunden die Produkte im Hintergrund bezahlen.
Hier scheinen bereits jetzt der Kreativität kaum Grenzen gesetzt!
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