14.05.2024

Aktueller IHK-Konjunkturbericht für das 1. Quartal 2024

Anzeichen einer Stabilisierung
Die Konjunktur in der Region Heilbronn-Franken hat sich im 1. Quartal 2024 leicht aufgehellt, bleibt aber insgesamt noch schwach. Die Lageeinschätzungen der Unternehmen fallen erstmals seit einem Jahr wieder geringfügig besser als in der Vorumfrage aus. Auch hinsichtlich der Geschäftserwartungen hat die Skepsis das zweite Mal in Folge nachgelassen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich bei der aktuellen Verbesserung nur um ein Strohfeuer oder um eine nachhaltige Trendwende handelt. Die Belastungsfaktoren bleiben hoch. Das zeigt die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage, an der sich 381 Betriebe aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt rund 89.800 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer Urteile der Unternehmen aller Branchen zur aktuellen Geschäftslage sowie zur erwarteten Geschäftslage an.
TIPP: zum Hineinzoomen in die Grafik, diese anklicken und mit gehaltener linker Maustaste nach rechts und nach unten ziehen.

Stimmungsbild in allen Branchen außer im Großhandel verbessert

Das aktuelle Stimmungsbild hat sich im Dienstleistungssektor, im Baugewerbe, im Einzelhandel und in der Industrie leicht verbessert. Im Großhandel ist hingegen eine Eintrübung festzustellen.

Leichte Aufhellung der Konjunktur

Die konjunkturelle Situation im IHK-Bezirk Heilbronn-Franken hat sich im Frühjahr 2024 auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die regionalen Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage im 1. Quartal 2024 erstmals seit einem Jahr per saldo wieder geringfügig besser als in der Vorumfrage ein. Im Einzelnen bezeichnen 28 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) der Unternehmen ihre aktuelle Lage als gut und 54 Prozent (Vorquartal 58 Prozent) als zufriedenstellend. 17 Prozent zeigen sich wie im Vorquartal unzufrieden mit dem aktuellen Geschäftsverlauf. Der Saldo der Lageurteile liegt mit 11 Prozentpunkten weiter deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 23 Prozentpunkten. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate fallen per saldo das zweite Mal in Folge weniger pessimistisch als im Vorquartal aus. Ein Fünftel (Vorquartal 16 Prozent) der Betriebe rechnet mit einer besseren zukünftigen Entwicklung. 24 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) blicken pessimistisch in die Zukunft. 

Inlandsnachfrage aktuell größtes Geschäftsrisiko

Das größte Geschäftsrisiko sehen die Unternehmen aktuell in der Inlandsnachfrage mit 59 Prozent (Vorquartal 57 Prozent), gefolgt vom Fachkräftemangel 55 Prozent (Vorquartal 61 Prozent), den Arbeitskosten mit 52 Prozent und den weiterhin überdurchschnittlich hohen Energiepreisen mit 49 Prozent. Erneut gestiegen ist das Risiko wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, das von 36 Prozent (Vorquartal 34 Prozent) der Betriebe beklagt wird. 

Einstellungsbereitschaft zurückhaltender

Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hat gegenüber dem Vorquartal per saldo leicht nachgelassen.16 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) der Betriebe planen mit einem Anstieg der Beschäftigung. 24 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) wollen hingegen Stellen streichen.

Große strukturelle Herausforderungen bremsen Konjunktur

Wünschenswert wäre, dass die Konjunktur in Schwung kommt. Nach wie vor haben die Unternehmen jedoch mit handfesten strukturellen Herausforderungen zu kämpfen, vor allem den hohen Kosten für Energie, Personal oder mit der Finanzierung. Zudem verliert Deutschland im internationalen Vergleich an Boden, nicht zuletzt wegen der hohen Steuerlast und der enormen Bürokratie. Vor diesem Hintergrund ist damit zu rechnen, dass auch 2024 ein schwieriges Jahr für die regionale Wirtschaft werden dürfte. Die Unternehmen benötigen jetzt ein deutliches Aufbruchssignal. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland gehören auf den Prüfstand und sollten dringend verbessert werden.
Die vollständigen Ergebnisse enthält der Wirtschaftslagebericht (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 285 KB) zum Download. 

Das Interview “3 Fragen an Dorothee Kienzle” gibt es auf dem IHK-Youtube-Kanal.

Die Ergebnisse der nächsten Umfrage werden im Juli 2024 veröffentlicht.