07.12.2023

Unternehmensnachfolge? - Leider oft Fehlanzeige

DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2023 veröffentlicht
Für Unternehmerinnen und Unternehmer war es noch nie schwieriger, eine geeignete Nachfolge zu finden. Besonders alarmierend: Ein Viertel erwägt sogar, den Betrieb vorzeitig zu schließen. Das geht aus dem aktuellen Report Unternehmensnachfolge 2023 hervor, den die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) jetzt vorgestellt hat.
Der Report, für den rund 24.000 Kontakte von IHK-Beraterinnen und -Beratern aus 2022 ausgewertet wurden, zeigt: Hochgerechnet auf sämtliche Inhaberinnen und Inhaber ab 60 Jahren könnten in den kommenden fünf Jahren etwa eine Viertelmillion Unternehmen von vorzeitigen Schließungen betroffen sein.
Das sind einschneidende Entwicklungen für den Standort Deutschland
, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian.
Immer mehr Unternehmen - gerade kleine und mittlere - verschwinden so und hinterlassen Lücken in Wirtschaft und Gesellschaft.
Dem Report zufolge gibt es in der IHK-Nachfolgeberatung mehr als dreimal so viele Angebote wie Übernahmeinteressenten. Nicht einmal halb so viele potenzielle Nachfolger wie vor der Corona-Pandemie erkundigen sich bei ihrer IHK nach geeigneten Betrieben (2.017 nach 4.302 im Jahr 2019). Das ist ein historisches Tief seit Beginn der Statistik im Jahr 2007.
Ein wichtiger Grund für das schwindende Interesse ist die demografische Entwicklung, die per se die Generation potenzieller Nachfolger ausdünnt. Allein dadurch ist aber der starke Rückgang in den letzten beiden Jahren aber nicht zu erklären. Die Unternehmen berichten den IHKs von starker Verunsicherung über die wirtschaftliche Zukunft, immer weiter steigenden Kosten für Energie, Fachkräftemangel sowie von enormer Regulierungsdichte.
Der Mittelstand gehöre
zur DNA der deutschen Wirtschaft
, so Adrian.
Wir müssen alles tun, damit dies so bleibt.
Dafür sei es unter anderem wichtig, frühzeitig mit ökonomischer Bildung zu beginnen und an Schulen und Hochschulen das Thema Unternehmertum zu verankern:
Wenn immer mehr kleine und mittlere Betriebe schließen müssen, wird der Standort geschwächt. Wir müssen deshalb wieder die Lust auf Selbstständigkeit und Unternehmertum wecken.
Die zunehmenden Engpässe bei der Unternehmensnachfolge ziehen sich durch sämtliche Branchen. Insgesamt suchten 3,4 mal mehr abgabewillige Unternehmen die IHKs auf als Nachfolgeinteressenten. Besonders eng ist die Situation im Gastgewerbe - hier meldeten sich sogar 6,5mal mehr Unternehmen als Interessierte. Stark betroffen ist auch der Handel, hier kommen rechnerisch 5,6 abzugebende Unternehmen auf eine Interessentin/einen Interessenten.
Die Nachfolgeberater der IHK Dresden unterstützen Sie bei der Planung Ihrer Unternehmensnachfolge. Sprechen Sie uns gern an!