Nachhaltig und effizient wirtschaften

Wirtschaftswachstum und Umweltschutz, Ökologie und Ökonomie - früher galten diese beiden Welten als unvereinbar. Inzwischen sind Umwelt- und Klimaschutz unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Unternehmensstrategie geworden; marktwirtschaftlich geprägte Instrumente wie der Emissionshandel haben Einzug in die Umweltpolitik gehalten.

Umwelt-/Energiemanagementsysteme

Green Economy ist das Stichwort, unter dem sich viele Hoffnungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum vereinen. Neue, "saubere" Technologien erobern die Märkte, und gerade im Bereich von Ressourceneffizienz gehen Kostensenkung und Umweltentlastung oft Hand in Hand. Gleichwohl ist der Konflikt zwischen Wirtschaft und Umweltschutz nicht aufgelöst. Gerade in klassischen Bereichen wie der Luftreinhaltung oder dem Naturschutz gestaltet es sich immer wieder schwierig, die Interessen von Unternehmen mit den Wünschen der Politik in Einklang zu bringen. Viele Betriebe haben bereits Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Ressourceneffizienz umgesetzt und beispielsweise Umwelt-/Energiemanagementsysteme nach DIN EN ISO 14001, DIN EN ISO 50001 oder EMAS-Verordnung eingeführt.
Im Bereich Umwelt und Energie haben sich das europäische EMAS-System sowie die internationalen Normen für Umweltmanagementsysteme DIN EN ISO 14001 und für Energiemanagementsysteme DIN EN ISO 50001 durchgesetzt. Allen diesen Systemen gemeinsam ist der kontinuierliche Verbesserungsprozess, der auf der Methode "Planen - Ausführen - Kontrollieren - Optimieren (Plan - Do - Check - Act)" beruht.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Neben der Entwicklung und Implementierung der betrieblichen Nachhaltigkeit stehen Berichtspflichten. Für Einsteiger sind der Berichtsstandard Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) und die Leitlinie der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Develoment Goals, SDGs) besonders gut geeignet. Für international agierende Unternehmen kann auch ein Nachhaltigkeitsbericht nach der Global Reporting Initiative (GRI) interessant sein.
Die Sächsische Aufbaubank (SAB) hat zusammen mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung ein Video veröffentlicht, in dem Informationen zu Inhalt, Anwendung und Prinzipien des DNK publiziert werden. Darüber hinaus hat die SAB ein Video-Interview mit einem Unternehmen der IHK Dresden aufgenommen, um die praktische Anwendung und den Prozess zum DNK-Bericht zu erläutern. Die beiden Videos sollen als Orientierungshilfe dienen, um den Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit dem DNK zu erleichtern.

Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS-Verordnung

EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ist ein freiwilliges, weltweit gültiges Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung. Es genügt höchsten Ansprüchen und gewährleistet umweltgerechte Betriebsführung, gute Managementpraktiken und die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Rechtsgrundlagen dafür sind die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 sowie das Umweltauditgesetz.
Unternehmen, die das europäische Umweltmanagementsystem EMAS einführen wollen, finden umfangreiches Informationsmaterial und Hinweise zu einzelnen Arbeitsschritten auf der Internetseite www.emas.de. Vor Einführung eines Umweltmanagementsystems in einem Unternehmen steht oft eine externe Fachberatung. Geeignete Beratungsdienstleistungen können Sie im IHK ecoFinder finden. Gern unterstützen wir Sie bei Ihrer Suche nach einem geeigneten Beratungsunternehmen. Was Sie bei der Auswahl einer Beratung beachten sollten, haben wir in einem Merkblatt (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 117 KB) zusammengefasst.
Vorteile von EMAS:
  • Nachweis der Erfüllung aller Anforderungen der internationalen Norm DIN EN ISO 14001,
  • Anerkennung für den Spitzenausgleich nach dem Energiesteuer- und Stromsteuergesetz (Spitzenausgleichs-Effizienzsystemverordnung - SpaEfV),
  • Anerkennung für die Besondere Ausgleichsregelung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),
  • Erfüllung der Voraussetzungen gemäß Energiedienstleistungsgesetz,
  • Verlängerte Inspektionsintervalle bei IED-Anlagen,
  • Anerkennung im Immissions- und Abfallrecht nach der EMAS-Privilegierungsverordnung.
  • Wie EMAS die Einhaltung der umweltrechtlichen Anforderungen unterstützt, zeigt dieser Film unter https://youtu.be/8oyAFp_NGdM.

Eintragung einer Organisation in das EMAS-Register

Der Gesetzgeber hat den Industrie- und Handelskammern die Führung es EMAS-Registers anvertraut. Wir erledigen diese Aufgabe für den gesamten sächsischen IHK-Bereich. Die Registrierung nach EMAS setzt eine Ermittlung der wesentlichen Umweltauswirkungen (Umweltprüfung), die Einrichtung eines Umweltmanagementsystems (UMS) und eine Umwelterklärung voraus. Das Umweltmanagementsystem enthält auf Grundlagen einer selbstgesteckten Umweltpolitik ein Umweltprogramm mit einzelnen Zielen für den betrieblichen Umweltschutz.
 
Nach erfolgreicher Validierung des Unternehmens durch einen von der DAU zugelassenen, unabhängigen, externen Umweltgutachter kann mit Einreichung folgender Unterlagen die EMAS-Registrierung beantragt werden:
  • Antrag (bitte telefonisch anfordern)
  • Original der validierten Umwelterklärung
  • Gültigkeitserklärung des Umweltgutachters.
Die Gebühren für die Registrierung richten sich nach dem gültigen Gebührentarif der IHK Dresden (PDF-Datei · 897 KB). Weitergehende Fragen zur EMAS-Registrierung beantworten wir gern.

Umwelt- und Energieberatung

Wir stehen als erste Anlaufstelle für alle diese Fragen zur Verfügung, wir bieten Aufschlussberatung und Kontaktvermittlung an. Als Überblick über betriebliche Nachhaltigkeit haben wir ein Merkblatt zum Thema Nachhaltigkeit (PDF-Datei · 121 KB) verfasst. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen erhalten von uns kostenlose und unabhängige Informationen. Die Beratungen umfassen rechtliche, technische, finanzielle und organisatorische Aspekte.

Klimaschutz-Coaching der IHK

Das Klimaschutz-Coaching ist eine kostenlose Erstberatung für unsere Mitgliedsunternehmen, die einen Überblick über den politisch gesetzten Rahmen, Fördermöglichkeiten und konkrete Handlungsoptionen bezüglich des betrieblichen Klimaschutzes gibt.
Der Begriff Klimaschutz ist in der Gesellschaft allgegenwärtig: Politik, Kundschaft und die nachgelagerte Wertschöpfungskette adressieren ihre Erwartungen und Anforderungen an Unternehmen. Das Klimaschutz-Coaching soll den Einstieg in den betrieblichen Klimaschutz erleichtern. Dabei werden unter anderem folgende Themen behandelt:
  • Datenbeschaffung und Managementsysteme
  • Treibhausgasbilanzierung und Klimaneutralitätsstrategien
  • Klimaschutzmaßnahmen wie Einsparmaßnahmen, Energiebeschaffung und regenerative Energieerzeugung
  • Nachgelagerte Klimaschutzmaßnahmen
  • Nachhaltige Mobilität
Das Coaching ist komplett oder in einzelnen Modulen buchbar. Nähere Informationen finden Sie unserem Dokument (PDF-Datei · 75 KB).